Mittwoch, Juni 20, 2007

Es gibt wieder einen Song, der es mir angetan hat, ich summe ihn vor mich hin, ich singe ihn laut mit, wenn gerade keiner da ist und ich höre ihn DEN GANZEN TAG!
Sein Titel ist "Cry, Cry, Cry" und war der erste Erfolg von Johnny Cash, das Lied befand sich auf der B-Seite seiner Debütveröffentlichung im Jahre 1955, es kam bis auf Platz 6 der Charts und ist einer seiner bekanntesten Musikstücke.

Es ist Herzschmerz und auch Verbitterung, die mitschwingt, wenn er uns von der Frau berichtet, die er so sehr liebt, die ihm aber das Herz bricht:

"Jeder weiß wohin du gehst, wenn die Sonne untergeht.
Ich glaube du lebst nur um die Lichter der Stadt zu sehen,
ich würde meine Zeit verschwenden, würde ich versuchen..."


Er weiß, dass das irgendwann einmal vorbei geht, dass sie von ihren "Sugar-daddies" fallengelassen wird, dass es nicht gut gehen kann und das sie wieder zu ihm zurückkommt.

Doch er will sie von sich stoßen, wenn es so weit kommt:


"Du wirst für ein kleines bisschen Liebe zu mir zurückkommen, das ist wahr.
Ich sage dir Nein und du fragst mich wieso, wieso, wieso?
Und wenn ich dich erinnere, dann weinst du, du, du."


"Cry, Cry, Cry" wird in dem Film "Walk the Line" mehrmals angespielt und von Joaquin Pheonix gut interpretiert, vom Meister selbst klingt es aber am glaubwürdigsten.


http://en.wikipedia.org/wiki/Cry%2C_Cry%2C_Cry

Mittwoch, Juni 06, 2007

KIMALI ist fertig!

Gestern habe ich meinen dritten Roman vollendet, KIMALI.

Ich freu mich so sehr, nicht so sehr wie bei meinem ersten und auch nicht so sehr wie bei meinem zweiten Roman, aber es ist schon ein tolles Gefühl und ich fühle mich auch viel leichter, beschwingter, ein richtig schwerer Brocken ist da jetzt von mir genommen.

502 handschriftliche Seiten.
200 Seiten bereits abgetippt und korrigiert.

Hier mal ein kurzer Ausschnitt aus dem ersten Kapitel "Enough Light to Die":

Die Ohnmacht gab ihn zögernd frei.
Der Mann bewegte seine Lippen und dann wurde er wach, doch er konnte sich nicht schreckhaft aufbäumen, er zuckte nur und dann kam der Schmerz. Dann erst bemerkte er den Druck, der auf seinem Kopf lastete und den reißenden Schmerz hinter seinen Augen.

Sie brannten, sein ganzes Gesicht stand in Flammen. Er konnte seine Augen nicht öffnen, er konnte sich nicht rühren, er war wie gelähmt.
Der Schmerz, der aus Hüfte und Beinen zu kommen schien, war noch schlimmer, er konnte ihn nicht definieren. Es war ein Pulsen. Ein Ziehen und Stechen.
Irgendetwas pochte in seiner Schläfe, es wollte hinaus und klopfte und hämmerte.
Es war ein Specht.
Der Mann bekam keine Luft, er war kurz davor zu ersticken. Es drang nur ein wenig Luft durch die verstopfte, verklebte Nase. Er spürte, wie ihm Blut aus den Nasenlöchern sprudelte, wenn er ausatmete und er spürte auch, dass etwas ihm den Mund verschloss.
Er schaffte es, seine lahme Zunge zwischen die zusammengepressten Lippen zu drücken. Mit der Zungenspitze ertastete er etwas, das er für Klebeband hielt. Langsam bekam er Panik! Er wand sich und wollte um Hilfe rufen.
Der Mann machte: "Mmh, mmh!"
Doch dann fielen ihm seine Hände ein, wo waren die nur hin?
Er sah noch immer nichts, dabei war er sich sicher, dass seine Augen geöffnet waren, er blinzelte.
Keine Lichtreflexe, nichts vor Augen!
Hatten sie ihm die Augen herausgerissen?
Wer denn überhaupt?
Er wand sich umher und da hörte er es zum ersten Mal, ein metallisches Klirren, wie von Kettengliedern. Das Geräusch kam von irgendwo unter ihm.
War noch jemand hier?
Hier bei ihm, in diesem Raum?
Er sah nach unten, er wollte seinen Kopf bewegen, doch er konnte nicht, er konnte seinen Kopf nicht nach unten neigen, nicht auf den Boden sehen.
Das Dröhnen in seinem Schädel wurde dabei immer noch schlimmer. In seinem Nacken löste die Anspannung der Muskeln einen stechenden Schmerz aus und er wimmerte.
Es klang wie ein erkälteter Uhu, der Mann machte: "Wwwh."
Ein Uhu der auf seinem Ästchen saß und seinen Kopf im Kreis drehte, ihn fast im Uhrzeiger kreisen ließ.
Alles drehte sich um ihn, er hörte die Kettenglieder und sein Gehirn gab ihm Geräusche ein, die es nicht zu hören gab: Ein mechanisches Kreischen und ein Flattern, wie von sehr großen Flügeln.
Der Uhu machte: "Wuhu! Wuhuuu! Whmmm, Wuuuhuummmh!"
Und er drehte seinen Kopf.
Wo war er überhaupt?
Wieder wand er sich und drehte sich, wollte sich bewegen, von der Stelle treten, seinen Kopf bewegen, doch er konnte ihn nicht senken!
Er konnte ihn nicht heben!
Seine Muskeln spielten nicht mit. Lag er oder stand er?
Wo war er?
Natürlich konnten seine Sinne ihn täuschen, aber er glaubte keinen Boden unter sich zu spüren. Saß er auf einem Stuhl?
Er glaubte nicht zu sitzen, sein Körper war aufrecht. Er musste in diesem Raum stehen, sein Körper war gestreckt, aber wieso konnte er sich nicht rühren.
Wie hatten sie ihn gefesselt?
Da war er sich fast sicher, dass er stand, seine Beine waren ausgestreckt.
Die Kettenglieder klirrten und sein Hirn musste inzwischen wieder halbwegs normal arbeiten, denn er kam darauf...er hing an einer Kette, er hing von einer Decke, war geknebelt und gefesselt. Er war blind, seine Augen befanden sich noch in seinem Schädel, doch er war blind.
Sie mussten noch da sein, denn er fühlte den Druck, der auf ihnen lastete. Womöglich war es eine Augenbinde, er wusste es nicht, denn er spürte dort nichts, rein gar nichts. Der Schmerz war einfach übermächtig. Er musste durchatmen, seine Lunge brannte und gierte nach Luft. Doch es GING NICHT!
Er bekam keine Luft mehr, es war nicht genug zum Überleben!
Er wollte nicht ersticken, das wäre in dieser Situation zwar der leichteste Ausweg gewesen, aber er wollte leben. Es gab für ihn keine Alternative. Da sein ganzer Körper ein einziger Schmerz war und er sich nicht bewegen konnte, geschweige denn koordiniert bewegen konnte, versuchte er sich zu beruhigen. Denn er wusste, wenn er sich nicht stark anstrengte, hatte er mehr von der Luft, die in seine wunden Lungen strömte. Wie sollte er sich aber beruhigen?
Er war blind und stumm und sein ganzer Körper war eine einzige quälende Wunde.
Irgendjemand musste ihn hierher entführt und gefoltert haben. Sie hatten ihn gefesselt und in die Luft gehängt, wie einen klebrigen Fliegenfänger und nun hing er hier und drehte sich wie ein perverses Menschenmobilee. Warum?
Was hatte er verbrochen, was hatten sie verbrochen?
Warum war er hier und warum lebte er noch?
Gehörte das dazu, wollten sie, dass er lebte und diese Qual empfand?
Sollte er hier ausbluten, wie ein geschächtetes Lamm?
Das Nachdenken hatte ihm Ruhe gebracht, nur ein wenig, aber er hörte sein Herz nicht mehr allzu laut schlagen. Er wertete das als gutes Zeichen, er hatte sich unter Kontrolle und nun konnte er handeln.
Er ging nun kühl und logisch vor, solange sein Atem noch reichte.
Der Mann dachte nach und dass er es tatsächlich geschafft hatte, sich zu beruhigen, beruhigte ihn nun umso mehr. Er sog die Luft tief ein, was lange dauerte, ihm wie eine Ewigkeit vorkam.
Es brannte sehr und doch störte ihn der Schmerz nicht mehr, er hatte ihn akzeptiert, unheimlich, wie schnell das gegangen war. Er sammelte die Luft in seiner Lunge und die füllte sich jetzt bis in die letzte Zelle mit frischem - naja - Sauerstoff.
Eine vorteilhafte Nebenwirkung: Das Klebeband half ihm dabei, sich die Nase zu schnauben, da er sich den Mund nicht zuhalten musste um die Luft durch die Nase auszustoßen.
Ha! Mit Genugtuung fühlte er, wie das Blut, das seine Nase verklebt hatte, ihm nun an den Wangen herablief.
Jetzt wurde ihm erst recht sehr deutlich, dass er kopfüber hing, denn das Blut lief ihm von der Nase in den Haaransatz.
Er bekam schon etwas mehr Luft.
Vor seinen Augen flimmerte es, der Druck war groß.

Spannend?
Ich will es hoffen ;-D.

Wo kann man denn das Ganze lesen?, werden sie jetzt fragen. Natürlich wäre es schön einen Verlag dafür zu finden, aber das ist unrealistisch und ich finde das sehr schade. Als junger Schriftsteller hat man leider keine Chance, kein großer Verlag würde mich ins Programm nehmen.

War es das jetzt, machst du nix mehr?
Alles aus und vorbei nach diesem Buch?


Klaro mach ich weiter, ich hab schon wieder neue Projekte am Start, so etwa einen Zombiefilm, für den ich jetzt das Drehbuch schreibe. Zur Seite der Produktionsgruppe Ghul-Bewegung geht es hier.

Ach was soll 's, hier noch ein Ausschnitt:

Seine Hände zitterten.
Peter Merchant hörte immerfort ihre Stimme und da tat er einen Schritt vor und drückte die Mündung an die Schläfe des Kleineren.
Merchants Blick verschwamm in höllisch brennenden Tränen.
"Du liebst den Donner, nicht wahr?"
Peter hörte seine Stimme, er antwortete ihr.
Er hörte sie stöhnen.
Die Erinnerung wurde lebendig.
Ihre Fingernägel kratzten seinen Rücken.
Ihre Hände fuhren ihm durchs Haar.
Er spürte es als wäre es wahrhaftig und sie nicht tot.