Montag, Juli 16, 2007

Meinem Finger geht es jetzt wieder gut, das Gelenk sticht noch ein wenig, wenn ich draufrumdrücke, dabei habe ich ihn ja kaum geschont.
Irgendwie ist das hier voll das Jammer-Blog...

Egal, was anderes:

Heute morgen habe ich Christopher Moores Flossen Weg! fertig gelesen.
Ein lustiges Buch, wieder mal eines von der Sorte, doch zum Ende wird es überraschend ernst und nachdenklich, kenne ich so noch gar nicht von Herrn Moore.

Es geht um Nathan Quinn, einen Cetologen, sprich: Walforscher, der mit seiner Midlife-Crisis zu kämpfen hat, seine Ex-Frau ist eine Lesbe und seine Kollegen, sowie Konkurrenten allesamt Spinner.
Eines Tages gelingt ihm ein Schnappschuss einer Walflosse auf der wortwörtlich "Flossen weg!" steht und dann bittet der Wal auch noch um ein Pastramisandwich...

Ich kann dieses Buch nur empfehlen und möchte nichts weiter darüber verraten, es ist echt gut, wahnwitzig, voller Überraschungen, intelligent und zum Lachen lustig.

Wussten sie, dass alle Orcas Kevin heißen?

"Kevin! Fische!"
"Fische? Wo, Kevin? Ich liebe Fische!"
"Kevin, da sind Fische!"
"Fische! Fische, Fische!"
"Kevin, täusch links an und dann stoß mitten in den Schwarm hinein!"
"Ok, Kevin."
"Fische, Kevin! Fische!"

Freitag, Juli 13, 2007

Gestern Nacht habe ich mich mit meinem kleinen Bruder in der Wolle gehabt, ich wollte schlafen, er toben. Irgendwie habe ich mir bei der halbherzigen, handgreiflichen Auseinandersetzung den rechten Ringfinger am ersten Gelenk überdehnt (Ich fuchtelte mit den Händen vor ihm herum und jammerte, dass ich müde sei, da ging er mit dem Kopf vor und traf meinen Finger mit der Stirn). Ein stechender Schmerz ist durch mich gefahren und ich dachte schon er wäre gebrochen, fühlte sich genauso an und ich muss es ja wissen...

Heute morgen war der Finger dann etwas geschwollen, ich habe ihn mit Diclac eingerieben und dann Küchenkrepp darum gelegt, es ist steif genug um den Finger ruhigzustellen, aber ich kann sogar mit ihm tippen und solange das funktioniert, habe ich auch auf Arbeit keine Probleme ;-)

Montag, Juli 02, 2007


Irgendwie will ich einen fünften Teil...
DIE HARD 4.0


Auf keinen Film in diesem Jahr habe ich mich mehr gefreut und ich bin nicht enttäuscht worden, Gott sei Dank!

Der Film hat mir alles geboten, was ich erhofft habe:

Bruce Willis, Bruce Willis,Action
und natürlich...
Bruce Willis, der eine aufs Maul kriegt


Es gibt keinen besseren Schauspieler für solche rauen Actionfilme, nur Mel Gibson kann körperliche Qualen noch glaubwürdiger darstellen, Beispiel: Fletchers Visionen, als er an einen Rollstuhl gefesselt und gequält wird... beeindruckende Arbeit, vor Allem die Sache mit dem Tesafilm...

John McClane alias Bruce Willis räumt unter den (Cyber-)Terroristen ordentlich auf und prügelt und schießt sich scheinbar unsterblich durch die zwei Stunden Film.
Dabei ist dieser John McClane, den Bruce Willis da spielt, alles andere als ein Übermensch, er ist ein herrschsüchtiger Vater und Ex-Alki, seine Manieren sind ungeschliffen, seine Wortwahl barsch und eigentlich ist er ziemlich großmäulig. Gerade diese Antiheld-Attitüden machen ihn so lebensecht, dass man Probleme hat Willis und sein filmisches Alter Ego zu trennen. Mir gelingt es nicht mehr.

Bruce Willis IST John McClane

Nach dem epischen Kino der letzten Jahre, mit all seinem Getrickse, tut so ein handgemachter Streifen richtig gut.



Am 19. Juni bin ich 20 Jahre alt geworden und die Feier hierzu, habe ich zünftig begangen, alles stand unter dem Motto "Piraten", natürlich angeregt durch den unvorstellbaren Hype durch die "Pirates of the Carribean"-Filme. Ist mir gar nicht peinlich.
Wir hatten viel Spaß und erstaunlich viele meiner Gäste hatten sich verkleidet.
Um in die richtige Stimmung zu kommen habe ich mein Bücherregal nach Seemannsschinken durchsucht und fand Robert Louis Stevensons "Schatzinsel" und Herman Melvilles "Moby Dick", zwei Klassiker der angelsächsischen Literatur, zwei der größten Bücher überhaupt.
Ich hatte sie noch nicht gelesen und wollte das jetzt nachholen.

Robert Louis Stevenson - Die Schatzinsel
Ein wunderschöner Abenteuerroman und um Klassen besser als jeder Piratenfilm. Es geht rau zu unter den Seemännern und der kleine Jim Hawkins muss tatsächlich einen Meuterer töten um seine Haut zu retten, dennoch, die
Sprache ist leicht verständlich und das Buch auch für kleine Seeräuber geeignet. Ich hatte das Buch in wenigen Tagen durch und war traurig, als es schon zu Ende war.

Herman Melville - Moby Dick
Melvilles Epos ist da schon ein ganz anderes Kaliber, dass ich jetzt schon seit drei Wochen dran lese soll etwas aussagen, über die Einzigartigkeit und den Anspruch dieses Buchs. Es ist so ziemlich das Eindrucksvollste, was ich jemals gelesen habe. Melville schafft es, die heute lange vergangene Zeit der romantischen Seefahrt wieder auferstehen zu lassen und erweckt den weißen Wal, der für den gläubigen Melville nur Leviathan darstellt, zum tobenden Leben. Nun, bald wird dem Leser klar, was da so romantisch wirkt, so abenteuerlich, frei und fremd für die Landratte der Moderne, ist alles andere als das. Es ist der raue Alltag auf der Besatzung eines Walfängers in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist brutal, wie sie die Wale jagen und schlachten und als vermeintlich zivilisierter Europäer fällt es mir schwer, diese Grausamkeit an den sanften Riesen einfach so abzutun, nun, es waren andere Zeiten damals und sind es auch heute noch.
Die Männer zogen aus, waren für drei oder mehr Jahre auf See und befuhren die großen Meere, wann immer ein Wal auftauchte, ließen sie die Boote zu Wasser und die Bootsmänner mit ihren Harpunieren, meist stattlichste Männer aller Herren Länder (überhaupt war das Volk auf so einem Walfänger exotisch durchmischt), setzten dem Säuger nach und verwundeten ihn, tauchte er wieder ab, warteten sie darauf, dass er wieder zum Atmen auftauchte und dann erledigten sie den Wal.
Melville klagt an, er hat Ehrfurcht vor den Tieren, er respektiert sie und sieht in ihnen uralte, mystische, gar heilige Wesen. Es kommt darauf an, wie man die Sache anpackt. Der heutige Walfang ist industriell, so wie früher ein Geschäft, doch er ist seelenlos geworden und das macht ihn WIRKLICH grausam.
Mir stellt sich die Frage:
Warum werden Wale noch immer gejagt?
Es erschließt sich mir nicht, überhaupt nicht.
Walfleisch schmeckt nicht und selbst in Japan, DEM Walfangland überhaupt, wird das Fleisch nicht freiwillig verzehrt. Ganz im Gegenteil, japanische Schüler werden genötigt das tranige Fett zu essen.
Moby Dick endet denkbar tragisch, nachdem die Besatzung der "Pequod" das weiße Monstrum drei Tage gejagt hat. Wollen wir hoffen, dass die sanften Meeressäuger von solch einem schrecklichen Ende verschont bleiben.

Zur musikalischen Untermalung habe ich "Rogues Gallery" gekauft, ein Doppelalbum authentischer Piratenmusik, produziert von Johnny Depp (der sogar selbst mitsingt) und Gore Verbinski.
Chanteys, Balladen und Moritaten, uneingeschränkt empfehlenswert.

Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schatzinsel
http://de.wikipedia.org/wiki/Moby_Dick