Montag, September 28, 2009

Das Jurassic Park – Erlebnis

Als 1992 Jurassic Park in die Kinos kam, war das ein AHA-Erlebnis für viele Jungs und Mädchen - aber doch vor allem, Jungs. Ich selbst war schon seit frühester Kindheit total versessen auf Dinosaurier, meine Eltern waren damals auf der Suche nach irgendwelchem Dinosaurierspielzeug und sie konnten nicht fassen, dass es das nicht gab, erst ein paar Jahre später brach die Dino-Welle los und hat seitdem kaum abgenommen. Heute gehe ich durch die Spielzeugregale und kriege fast feuchte Augen, Lego-Dinosaurier, Playmobil-Dinosaurier, Dinosaurierroboter. Warum haben die das damals nicht produziert?!

Mein Vater erzählt gerne, wie ich als kleiner vierjähriger Klugscheißer auf einer Dinosaurierausstellung den Paläontologen einen Vortrag gehalten habe, darüber, wie die Dinosaurier ausgestorben sind.

Ich war verrückt nach Dinosaurier, ehe alle von Dinosaurier sprachen!

Ich kam ziemlich spät dazu Jurassic Park zu sehen, es muss so 1997 oder 1998 gewesen sein, als die Fortsetzung bereits im Kino angelaufen war. Zu dieser Zeit las ich hauptsächlich Filmromane, Romane die auf Filmen basierten oder Romane, die verfilmt worden waren. Ich bin wahrscheinlich wirklich einer der wenigen, die durch den Film zur Literatur gekommen sind. Bei J. Gg. Rupprecht in Worms war damals Räumungsverkauf, inzwischen wurde der Komplex für die Kaiser Passage abgerissen und ich kaufte mir für 1,50 Mark einen ganzen Stapel Bücher, eines der Bücher war “Vergessene Welt” von Michael Crichton, ein anderes “Raptor Red” von Robert Bakker, der beratend bei der Produktion von Jurassic Park tätig war. Ein wahnsinniger Zufall.

Ich lach mich bei diesen xkcd-Comics fast schlapp, sie sprechen genau für mich :D

Mein erster Roman, den ich über einen Zeitraum von 7 Jahren schrieb, war eine direkte Fortsetzung, mein dritter Teil, der Jurassic-Park-Reihe. Ich habe gründlich über meine bisherigen Arbeiten nachgedacht und sie psychologisch untersucht.

“Isla Hupia” ist die literarische Verarbeitung meiner Kindheit, der Teenager-Jahre und deswegen werde ich das Buch auch nicht mehr anrühren, um daran etwas zu verändern. Ich bin nicht mehr der Junge, der ich damals war und die Entwicklung, die ich von 11 bis 18 durchgemacht habe, die hat das Buch entstehen lassen. Es ist sicher kein guter Roman, aber im Hinblick darauf, was es für mich bedeutet hat, die Verarbeitung von Träumen und Ängsten ist “Isla Hupia” einzigartig.

Es ist das Jurassic-Park-Erlebnis.

Jeder von uns hat diesen Moment, der uns die Augen für eine bis dahin unbekannte Welt öffnet, so atemberaubend, so erschreckend, aber auch beflügelnd und anregend.

Ich lebte in dieser Welt, ich floh in meinen Träumen vor Velociraptoren durch Räume, die es nur in meiner Fantasie und dann später in diesem Buch gab.

Natürlich wird man älter und reifer.

Mein nächstes Buch “MaryJanes Son” kämpft vor allen Dingen mit der Ziellosigkeit, dem unreflektierten Agnostizimus und der Naivität, die ich scheinbar von einem Tag auf den anderen verlor. Sprachlich besser, ist dieses Buch antriebslos und ohne Ziel. So wie ich, in meinem letzten Schuljahr und dem Jahr der Arbeitslosigkeit, ehe ich meine Ausbildung begann.

Mit dem ersten Tag der Ausbildung begann ich einen neuen Roman. Kimali ist Schmerz, Verzweiflung und Wut über den Verlust eines Freundes und bei aller Überzeichnung hin zum comic relief ist alles wahr und wahrhaftig.

Mein neuer Roman, Kubilabala, ist gekennzeichnet von der Suche nach dem Sinn im Leben, weil ich auf der Sinnsuche bin. Was möchte ich erreichen? Was will ich?

Man kann seine Vergangenheit entsorgen, so wie es der verlorene Freund gemacht hat, man kann alles wegwerfen, es verdrängen und nicht mehr zurückblicken.

Aber das ist arm. Einfach nur arm.

Ich denke an all die schönen Tage meiner Kindheit, ich hatte lange Zeit keine Freunde, es war nicht einfach, aber wenn wir unsere Geschichte nicht kennen, sind wir dazu verdammt, sie zu wiederholen. Wir müssen aus Fehlern lernen, unseren und den Fehlern unserer Vorgänger.

Ich habe hier auf meinem Schreibtisch einen Terrakotta-T-Rex und einen tönernen Stego mit Spardosenschlitz auf dem Buckel stehen, die mein Vater mir geschenkt hat. Meine beiden Lieblingsstofftiere habe ich auch noch, nicht mehr im Bett, aber auf dem Nachttisch: Ein roter Langhalsdinosaurier (Johnny) und ein mmh, es könnte ein Stegosaurus sein.

Was haben diese Tiere gemacht, dass sie nach Hundert Millionen Jahren Herrschaft über diesen Planeten verschwanden? Haben sie aufgehört sich anzupassen? Hat eine Seuche sie dahingerafft? War es ein kosmisches Ereignis, ein Meteorit?

Bin ich zu weit in meine eigene Vergangenheit gekehrt und kann nicht nach vorn sehen?

Natürlich hab ich Dinobücher im Regal und Jurassic-Park-T-Shirts im Schrank.

Manche Jungs werden nie erwachsen und ich will es auch nicht. Ich möchte mich nicht von dem Kind trennen, das ich war. Begeisterungsfähig, voller Fantasie.

Wenn ich etwas sehe, wie das hier, dann kribbelt es in mir, ich will da einsteigen und nicht mehr raus müssen. Diese Welt ist mit dem Aufeinanderprallen von urwüchsiger Urzeitlichkeit und Moderne einfach zu verlockend. Das Set-Design von Jurassic Park begeistert mich noch heute.

Jurassic Park hat viele Leute beeinflusst, nicht so sehr wie Star Wars, aber es ist in der Popkultur ähnlich integriert, ohne, dass es uns noch auffällt. Jurassic Park lieferte auch die erste Vorlage für den popkulturellen Hacker. Dennis Nedry, gespielt von Wayne Knight, hat unsere Vorstellung vom schmuddeligen, fetten, sozialinkompetenten Hacker-Programmierer-Informatik-Magier geprägt.

Meine Erfahrung in eben dieser Branche sagt mir, dass das alles gar nicht so falsch ist ;-)

Und ich bin da falsch aufgehoben.

Es ist so, wie viele andere Fachinformatiker, mit denen ich gut bekannt oder befreundet bin, ist die Ausbildung häufig unzureichend und einseitig und die Anforderungen immens hoch. Manche meiner Klassenkameraden sind von ihren Firmen regelrecht geknechtet und arbeiten die ganze Woche gut und gerne 10 oder 12 Stunden am Tag. Ein undankbarer Job, man bekommt alles hingeschmissen, alle Probleme aufgebürdet und darf sich darum kümmern sie zu lösen, wie, interessiert nicht, man muss es einfach tun und alles können.

Man muss sich ständig up-to-date halten, muss wissen, was auf dem IT-Sektor vor sich geht, welche Hardware aktuell ist, das ist so, als müsste ein Schlosser alle drei Monate neue Werkzeuge kennen lernen und sich mit neuen Schrauben auseinandersetzen, als müsste ein Bäcker sich alle paar Monate mit der Auswirkung der ständig wechselnden Mehlsorten auf die Hefe in seinem Butterzopf Gedanken machen.

Ich vermisse das Jurassic-Park-Erlebnis, das Staunen und in Ehrfurcht erzittern.

Ich will Leben.

Meine gegenwärtige Planung sieht aus, Berufsschullehrer zu werden. Im Lehrerzimmer fühlte ich mich schon immer wohl und ich kann es kaum erwarten, meine Schüler zu unterrichten und all das besser zu machen, was man bei mir nicht so gut gemacht hat. Zum Beispiel Programmierlogik, nicht wahr, Herr S. aus A.!

Ich ertappe mich dabei, wie ich überlege, wie ich den Stoff aufarbeiten könnte, wie ich die Schüler motiviere und sie nicht einfach nur dumm mit vorgekautem Stoff abfülle.

Kann ich das, Lehrer sein? Will ich das?

Was will ich sonst noch in meinem Leben?

Ich will eine Familie, ich will Kinder (3, mindestens).

Noch ein Jurassic-Park-In-Joke. Der Lysin-Plan. Einfach köstlich und es ist mir auch gut gelungen all die Comicstrips in mein Wehklagen und Jammern einzubinden. Ich hab’s einfach drauf. Klasse.
Mann, ich vermisse Jurassic Park. Ich werde das Buch wieder lesen und den Film sehen, morgen früh.

Danke, MC!

Dienstag, September 22, 2009

Must-See Oktober 2009

Ich habe Juli, August und September ausgelassen ;-)

Das möchte ich jetzt schnell nachholen und stelle euch meine Top-Filme der letzten drei Monate vor.

Juli:

Mmh, hier hätte ich mir wohl am ehesten Birdwatchers angesehen.

August:

Ganz klarer Favorit: Inglourious Basterds

September:

Action-Highlight mit Köpfchen und Sozialkritik: District 9

So, jetzt aber zum Oktober. Meine Vorgehensweise ist, dass ich auf die Kinostarts bei Cinefacts (zum Beispiel) gehe und dort dann die Liste der neuen Filme durchlese, meine Favoriten raussuche und sie dann hier vorstelle. Ich halte mich ständig auf dem Laufenden, was aktuelle Filmproduktionen angeht und kann inzwischen behaupten, zu wissen, welcher Film mir gefallen wird und welcher nicht.

Und diesen Monat kommt gar nichts für mich!

Montag, September 21, 2009

Trailer Day 8

Heute ist Tag der unüblichen Haarpracht. Pierce Brosnan mit Zottelbart, John Travolta mit Glatze und weil das noch nicht reicht: Mehr Boom-Boom aus Frankreich. (UPDATE: Hab den letzten Clip entfernt, der hat genervt wie Sau, lief von selbst an)

Samstag, September 19, 2009

Heute ist Talk-Like-A-Pirate-Day!

Letztes Jahr habe ich den Tag vergessen, dieses Jahr passiert mir das nicht. Ich bereite mich in einem Crashkurs darauf vor meinen Freunden gehörig auf den Sack zu gehen.

http://www.examiner.com/x-1146-Seattle-Eastside-Family-Examiners~y2009m9d18-Arrr-International-Talk-Like-A-Pirate-Day-is-here-Pirate-phrases-for-you-and-your-mateys

Die bisher beste Seite ist die hier:

http://www.wikihow.com/Talk-Like-a-Pirate

Da gibt es sogar ein äußerst amüsantes Video:

 

Das große Problem der deutschen Piraten ist hier die Sprachbarriere.

Wie sprechen deutsche Piraten?

“Arrh, ye salty sea-dog!” klingt viel besser als das deutsche “Arrh, du alter Seehund!”

Nouvelle Vague - Galore

Ich weiß nicht, was Plastic Bertrand da singt, aber es gefällt mir!

Das war das Original, jetzt kommen die Cover-Versionen:

 

Und besonders hervorzuheben, die deutsche Übersetzung, die auch bei uns ein Hit war:

Donnerstag, September 17, 2009

Politik, ja, muss jetzt mal sein

Jetzt kriegen die alle mal Waatschen!

Steinmeier ist für mich blasiert und ausdruckslos, ich will eine Kämpfernatur, die auch mal auf den Tisch haut, an der Spitze der SPD.

Brandt… das war ein GROSSER und er hat total Recht behalten.

Merkel ist eine hochintelligente, qualifizierte Frau, die einfach in der falschen Partei gelandet ist. Sie ist ja nur bei der CDU, weil sie sich hocharbeiten wollte (!!!). Ich mag sie nicht besonders, ihre Ausstrahlung ist… naja, 100-Watt-Birnen sind ja jetzt schon verboten.

Na, man merkt ja, wo sie herkommt. In der DDR gab es ja eine effektive Totalüberwachung, da schwärzten sich Geschwister vor der Stasi an, weil einer Kaffee geschmuggelt hat und West-Fernsehen empfing. Ach, in der DDR war alles so schön, mit den neuen Techniken… malt euch mal aus, wie friedlich Deutschland erst ist, wenn überall Kameras hängen und jeder seinen Müll in die Tonne und nicht daneben wirft. Freiheit wird einfach überschätzt, wer gibt seine Rechte auf freie Meinung und Entfaltung nicht gerne für saubere Gehwege auf? NULL TOLERANZ! Steh auf und ruft es!

Gut, es wäre natürlich billiger einfach Leute einzustellen, die die Bürgersteige sauber machen, anstatt eine Überwachungsstruktur aufzubauen, die jeden Straßenzug mit Kameras versieht, die ja irgendjemand warten und beobachten muss, aber dann könnte man seine Bürger ja nicht in Schach halten.

FDP… unwählbare Truppe, gesichtslos, formlos. Sagen zu allem Ja und Amen, wenn sie nur endlich mal in die Regierung dürfen.

Die NPD gehört endlich verboten, warum die CDU die noch immer schützt ist mir nicht klar. Ich erkenne ihr Recht auf Existenz an, aber das geht nur soweit, wie sie unsere Demokratie achten und ein wichtiger Punkt ihres Programms ist die Abschaffung unserer Demokratie.

Erschreckenderweise sympathisiere ich mit den LINKEN und meine Traumregierung wäre eine Rot-Rot-Grüne-Koalition, bei der die Piraten (und damit meine Generation und ich) endlich Gehör finden. Weitere 4 Jahre Schäuble und seine Big-Brother-Fantasien erträgt unser Rechtsstaat nicht mehr, dann werden wir endgültig zum Polizeistaat und müssen uns vor der Bundeswehr im eigenen Land fürchten. Ich will nicht übertreiben, aber es hat schon seinen Grund, warum die nicht im Inland agieren dürfen (SS, GeStaPo, ja, das ist der Grund). Der Umbau des Bundesgrenzschutzes zu einer neuen bundesweiten Eingreiftruppe ist schon schlimm genug.

Wer wählt die CDU? Ist mir unbegreiflich. Wir müssen uns von diesem alten Muff (ja, das war eine gewollte Anspielung) trennen.

Die Grünen treten genau für das ein, was mich interessiert und bewegt. Unsere Umwelt und unsere Freiheit sind das Wichtigste, da hab ich auch kein Problem mit Parkern die gegen die Fahrtrichtung stehen. Der Spiegel-Wahlomat hat es wieder mal aufgezeigt. Ich bin ein grüner, linker Pirat.

Arrh, proud to be a pirate!

Mittwoch, September 16, 2009

Wenn es wehtut, zwei mehr!

Huarrrh! Mein Eiweißpräparat ist echt gewöhnungsbedürftig, obwohl es Schokoladengeschmack hat.

Daniel und ich haben heute wieder so hart trainiert, dass ich das Zeug wirklich nehmen muss.

Das Eiweiß muss sein, um den Aufbau und die Reparatur der Muskulatur zu unterstützen.

Der Chef des Fitnesscenters läuft abends immer seine Runde und heute blieb er bei Daniel und mir stehen, um uns ein paar Tipps zu geben. Zunächst mal hat er unsere Gewichte deutlich erhöht. Die ganze Zeit haben wir immer 4 Sätze mit 15-20 Wiederholungen gemacht.

8-12 reichen, die letzten beiden müssen wehtun!

Norman: “Ähm, ist das normal wenn die Gelenke so knacksen?”

“Das muss so sein. Sitzt du auch ganz hinten?” Er schiebt mich mit den Beinen zurück.

“Brust raus. Ja. Nicht so tief gehen.”

HUAAARRH!

Hab drei Sätze geschafft und meinen Trizeps voll ausgereizt.

Es ist so schön, wenn der Schmerz nachlässt.

Ich hätte nie gedacht, dass mir Gewichte stemmen und Rudern usw. soviel Spaß machen. Ich bin körperlich ausgelastet, fühle mich wohl und fit wie noch nie.

Montag, September 14, 2009

“Creation” bekommt keinen Verleih in den USA

Kein Filmverleih will den neuen Film des britischen, oscarprämierten Regisseurs Jeremy Thomas in den USA veröffentlichen. Es geht um Charles Darwin und seinen inneren Kampf gegen seine eigenen religiösen Überzeugungen. Ein Film, den in Amerika die Mehrheit der Bevölkerung potenziell nicht sehen wird, da man hier daran glaubt, dass ER alles genauso gemacht hat, wie es in der Bibel steht.

Sehr bezeichnend, dass der Film auf der ganzen Film gezeigt werden wird, aber nicht in den USA, hier herrscht eine mittelalterliche Religiosität, die dem islamistischen Fundamentalismus in nichts nachsteht. Die haben sogar ihren eigenen heiligen Krieg.

Der Film sieht doch wirklich sehr vielversprechend aus, äußerst gut besetzt und nun… es gibt keinen Gott, keine Grenzen, kein GUT UND BÖSE, außer in den Köpfen der Menschen.

Donnerstag, September 10, 2009

Trailer Day 7

Heute mit George Clooney als Mr. Bingham, der Meilen sammelt und Woody Harrelson als selbsternannter Superverbrechensbekämpfer Defendor und im dritten Clip der gesamten, illustren Besetzung des Kultfilms (und wenn ich es Kult nenne, dann hat das was zu heißen) “Der blutige Pfad Gottes” in der Fortsetzung, die mehr Geballer, Coolness und erschreckend schlecht gealterte Jungschauspieler verspricht. Sean Patrick Flanery ist kein guter Jahrgang.

Montag, September 07, 2009

Was macht der Norman?

Ich muss inzwischen meinen Denk-Hut aufsetzen, damit ich etwas zu Papier bringe. Mein brauner Akubra Federation Deluxe hilft mir meine Gedanken zu kanalisieren und die Außenwelt (mein Bruder, der mich ruft, weil irgendeine Betriebsschlampe ihre Hupen vergrößern lassen will und das im Fernsehen machen muss) aussperrt.

Eigentlich wollte ich jetzt hauptberuflich Schriftsteller sein, aber inzwischen bin ich doch wieder nur ein zielloser Penner, der bis in die Puppen schläft. Heute war es ELF Uhr und ich wollte um HALB NEUN aufstehen, aber mein Wecker steht im Bad, da irgendjemand (mein Bruder) sich den ausgeborgt hat. Er ruft immer noch nach mir, aber mein Denk-Hut hilft mir, meine Konzentration auf diesen Blog-Post zu richten.

Erstmal zu den technischen Neuerungen.

Ich nutze jetzt Opera, bin vom Firefox weg und versuche es knallhart durchzuziehen. Der Mozilla Browser war mein Liebling seit sieben oder acht Jahren, das fällt schon schwer, aber irgendwann will man sich ja verbessern. Opera braucht weniger Ressourcen, ist weniger fehleranfällig und bringt alle tollen Features, die man beim Firefox dazuinstallieren kann, von Haus aus mit.

Als die zehnte Programmversion vorige Woche erschien, hab ich es EINFACH GETAN!

Opera verbindet Browser UND Mailclient, deshalb konnte ich auch den lahmarschigen Thunderbird (der immer noch fünftausenddreihundertsiebenundneunzigmal besser als Outlook ist) in die Tonne treten.

Für mein Blogging habe ich immer noch keinen adäquaten Ersatz gefunden und für jeden Eintrag muss ich erst die Virtuelle XP-Maschine anwerfen und booten. 10 Sekunden, die ich mir nicht gönne und deshalb gab es wenige Einträge in den letzten Tagen.

Da gibt es schon ein paar nette Programme unter Linux, Drivel etwa oder BLOGtk, aber die sind unkomfortabel, da sie kein What-You-See-Is-What-You-Get bieten, so wie es der Windows Live Writer kann. Ich möchte ihn so gerne auch abschaffen, schließlich belegt die Virtuelle Maschine schon 7 GB und ich brauche sie nur noch für den Live Writer!

Für mein altes IBM Thinkpad 600e hatte ich eine neue BIOS-Batterie gekauft, ich hänge so an diesem alten Schätzchen, obwohl es nach zehn Minuten stinkt, als würde es in Flammen stehen. Nach drei Wochen kam sie dann schließlich aus Hongkong und ich beginne heute morgen das Thinkpad-Notebook zu zerlegen, während ich zeitgleich das Hochzeitsvideo meiner Cousine, das ich gefilmt hatte, auf meinem viel neueren Hewlett-Packard-Notebook mit Kino auf Platte ziehe. Ich hatte das Notebook bereits dreimal bis auf die letztes Schraube zerlegt und wieder zusammengebaut, okay, eine hab ich irgendwann verloren, aber das ist nicht weiter tragisch. Meine Ausweidearbeit hatte zwei Ziele:

  1. Einbau der neuen Batterie, damit der Fehlercode nicht mehr kommt, der das Booten verhindert.
  2. Reinigen der Platine und des Lüfters, um die Hitzeentwicklung und den damit entstehenden Gestank nach brennenden Schaltkreisen abzuschaffen.

Ziel 1 hab ich erreicht.

Aber das Notebook stinkt immer noch und mein Versuch Xubuntu zu installieren (Ubuntu mit Xfce-Windowmanager, ist ressourcenschonender) ist gescheitert.

Für dieses stinkende Notebook hab ich mir ein Original-IBM-Externes-Diskettenlaufwerk gekauft, 7,60 inklusive Porto ist nicht die Welt, aber trotzdem. Ich darf nachts nicht mehr surfen! Da kaufe ich nur Dinge, die ich am nächsten Morgen bereue.

Die Xubuntu-Installation scheitert mit großer Wahrscheinlichkeit an der alten BIOS-Version des Thinkpads und für ein Update benötigt man ein Diskettenlaufwerk. Die Wege des Normans sind unergründlich. Deswegen habe ich es mir gekauft. Ich wusste das doch alles schon, von meinem letzten Versuch in den Weihnachtsferien. Damals hatte ich dann mit Ach und Krach Suse 9 auf die alte Kiste installiert.

Am besten ich verkaufe das Thinkpad mit Dockingstation und externem Laufwerk für 100 - 150 Euro bei ebay, dann spare ich Zeit und die Euronen kann ich in einen Flachbildschirm investieren, meine alte 17”-Röhre kann ich mir nicht auf den neuen Schreibtisch pflanzen und der Computer muss aus dem Wohnzimmer raus, ich brauch den an meinem Tisch. Einen iMac und einen eMac hab ich auch noch hier rumstehen, drei weitere alte PCs die nur noch beim Alteisen Zweifuffzisch rausspringen lassen.

Ich hab keine Kohle und NICHT zu konsumieren ist schwer, aber ich schaffe es.

Da sind nur die Sachen, die ich so gerne hätte…

Victor Gischler, mein literarisches Vorbild, wenn man so will, hat einen neuen Roman veröffentlicht, er kostet 10 Euro und ich kann ihn mir nicht leisten, da das ein Dreißigstel meines Arbeitslosengelds ist und ich mein Budget für unüberlegte Käufe bereits überschritten habe, mit dem Kauf von zwei Romanen von Walter Kirn (insgesamt nicht einmal 5 Euro) und diesem Scheiß-Diskettenlaufwerk.

Ich habe begonnen Matt-Helm-Romane zu lesen (die kosten das Stück 2 oder 3 Euro bei ebay ;-D), da wird dann bald eine große Aufarbeitung folgen.

Frank Schirrmachers “Das Methusalem-Komplott” beschäftigt mich noch immer sehr, dazu hatte ich auch ein Posting begonnen, vielleicht wird das ja fertig…

So, jetzt zu MEINEN Büchern.

Mitakuku, das Buch zwischen Kubilabala und Kimali, ist mein aktuelles Projekt!

Diesmal werde ich wie ein Profi arbeiten, ich will die Anfangszeiten meiner Schriftstellerkarriere endlich hinter mir lassen und aus meinen Fehlern lernen ;-)

Zunächst steht der Plot, der wird ausgearbeitet, Szene für Szene, dann wird geschrieben, nicht so wie bisher. Da hatte ich ein Bild im Kopf und hab es niedergeschrieben, dann rumgedoktert und gebastelt, bis alles passt.

Das mache ich gerade mit Kubilabala. Ich zerpflückte die ersten Kapitel und arbeitete mit meinem Text wie mit Filmmaterial, schnitt es um, beleuchtete andere Partien. Ich will in den nächsten Wochen fertig werden und dann VERÖFFENTLICHEN! ENDLICH!

Morgen streiche ich das Holz auf dem Balkon, schleife über den Heizkörper aus dem Bad drüber, lackiere ein paar Stellen neu, fahre mit meiner Oma zu meinem Opa ins Krankenhaus, gehe für meinen Vater im Künstlerbedarf Pinsel einkaufen und hole dann meinen Bruder von der Schule ab. Da war ich noch nicht im Fitnesscenter, hab noch nix gegessen und meine Post noch nicht gemacht, meine Mails nicht gelesen und meine Blogs abgegrast um nah am Puls der Zeit zu bleiben.

Ich werde wieder nicht zum Schreiben kommen.

Was bleibt noch zu sagen?

Ich habe begonnen Mundharmonika zu üben, ich hab mir eine Hohner SilverStar beim Musikhaus Raab in Alzey gekauft. Gutangelegte 10 Euro. “All when the saints go marching in” kann ich schon zur Hälfte.

Mit dem Bending habe ich mich noch nicht befasst, ich werde auf jeden Fall wieder Blockflöte üben, das konnte ich ja schon mal.

Heute bin ich schon wieder auf “Ca Plane Pour Moi” gestoßen, einen New-Wave-Song aus Frankreich, das Original war von Plastic Betrand und ziemlich shiny. Innerhalb weniger Tage hab ich das Video davon auf YouTube gesehen, zufällig und dann auf ARTE, dann war das Lied zufällig auf dem neuen Nouvelle-Vague-Album gecovert und auch Boss Hoss haben eine Version davon.

Googlet mal, ich will, dass ihr es selbst entdeckt :D

Am Freitag war ich in Mainz um Rücksprache mit dem Museum zu halten, ich hab eine Privatführung gekriegt. War sehr interessant und hat viel Spaß gemacht. Ich kann es kaum erwarten endlich da anzufangen, im Lager PRÄPARIERTE Tiere (sage niemals ausgestopft – NIEMALS) rum zu wuchten, Knochen abzustauben und dann wenn die Grabungssaison beginnt mit Schaufel ganz Rheinhessen nach Deinotheriumzähnen umzupflügen.

Kaum bin ich außer Reichweite der Bundeswehr greifen sie nach meinem Bruder, heute kam sein Musterungsbescheid.

Ich trinke in letzter Zeit häufig Roiboos-Tee, sehr lecker und bekömmlich.

So, jetzt hole ich mir meinen Wecker zurück aus dem Bad!

Mittwoch, September 02, 2009

Meine Meinung zu INGLOURIOUS BASTERDS

ACHTUNG SPOILER!

Inglourious Basterds ist ein besonderer Film, seine ganze Tragweite lässt sich nicht in einer kurzen Kritik erfassen. Er ist filmgewordener Zitateschatz, der sich den meisten Zuschauern nicht im Ansatz erschließen wird, zu viele Versatzstücke aus Italo-Western und Kriegsfilmen werden geliefert, man kann nur erahnen, wie umfassend Tarantinos Filmwissen wirklich ist. Das führt er natürlich wieder vor und man kann von ihm halten, was man will, mit Inglourious Basterds liefert er sein (bisheriges) Meisterwerk ab, handwerklich überragend stockte mir der Atem. Schnitt und Kamera sind auf einer Höhe mit der Dramaturgie, die einem Roman ähnlich, in Kapitel geteilt ist. Perfektion.

Die Episodenhaftigkeit seiner Filme ist ein starkes Manko, da eine geradlinige Erzählweise oftmals besser geeignet wäre. Der in dieser Hinsicht untypische “Jackie Brown” ist auch deshalb mein geheimer Favorit.

Der Film ist bereits zu Beginn so aufregend und spannend, dass es fast anstrengend ist, ihm zu folgen. Ich habe nie solch Intensivität in kleinen Gesten und wenigen Worten gesehen. Das Schauspiel ist grandios,  Tarantino schafft es sogar aus den talentfreiesten Akteuren wie seinem engen Freund Eli Roth, ein beeindruckendes Maß an Präsenz und Darstellungskraft hervorzulocken. Die sonst eher blasse Diane Kruger wächst über sich hinaus, Til Schweiger bietet in seiner Kargheit eine Leistung die seine gesamte Filmlaufbahn in einem neuen Licht erscheinen lässt. Der Mann wurde immer falsch besetzt! Ist er erst einmal still, tritt seine physische Präsenz in den Vordergrund und die Szenen in denen er zu sehen ist - es sind nicht viele, leider - dominiert er.

Die Fähigkeiten von Männern wie Christoph Waltz, Gedeon Burkhard und August Diehl traten noch nie so sehr hervor. Was macht einen Tarantino aus, dass er dieses Schauspiel ermöglicht?

Wir unterfordern unsere Schauspieler mit Sat.1-Romantikkomödien und familientauglichen Krimiserien. Gedeon Burkhard war das Herrchen von Kommissar Rex…

Viele Zuschauer hatten ein Problem mit der Gewaltdarstellung, das hörte man. Die Brutalität ist nicht angedeutet, Tarantino hält immer voll drauf, wenn Blut fließt und man kann sich dem nicht entziehen, man kann nicht wegsehen. Einige verließen den Film vorzeitig. Meine Frage ist nicht, warum sie gingen, sondern, warum gingen diese Zuschauer SO SPÄT aus dem Saal? Kurz vor Filmende?

Skalpierte, namenlose Nazis sorgten für ein Raunen im Publikum, aber erst als die Führungsriege des Nationalsozialismus in einem tosenden Flammenmeer umkommt und man Hitler von Maschinengewehrkugeln zerfetzt sieht, da gehen die Menschen hinaus.

Warum? Für mich war es befreiend diese Fantasie zu sehen. Von Klein auf bekommt man als Deutscher die Schrecken des 2. Weltkriegs, des Holocaust vorgehalten und fühlt sich schuldig. Im Deutsch- und Geschichtsunterricht wird die NS-Zeit behandelt wie sonst kein anderes Thema. Die Verarbeitung unserer Vergangenheit ist äußerst wichtig, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem die zehnte Dokumentation über “Hitlers Helfer” nur noch eines erzielt: Verherrlichung.

Walküre” mit Tom Cruise war ein einziger Nazi-Porno. Der edle, deutsche Soldat, intellektuell und liebender Vater und Ehemann, ringt mit seinem Gewissen und beschließt Hitler in die Luft zu jagen. Der Nazisoldat als Gutmensch. Ich möchte den Widerstand nicht angreifen, aber er hat nicht energisch genug gehandelt. Hitler war ein Mensch, er war nicht mehr und nicht weniger und ein Kissen auf seinem Gesicht hätte ihn im Schlaf ersticken können, eine einzige Überdosis eines seiner Medikamente hätte ihn töten können. Aber er starb durch seine eigene Hand und das hätte man ihm verwehren müssen, dadurch hat er sich zu einer Legende gemacht. Wenn Hitler auf dem Spiegel-Titelbild ist, steigen die Verkaufszahlen sprunghaft an… Wir hassen diesen Mann, ich hasse ihn leidenschaftlich.

Er ist ein Monster, er ist eine Legende, ein Mythos.

Inglourious Basterds entmystifiziert ihn und seine Kumpane. Göbbels, den alten Klumpfuß, stellt der Film als Widerling da, der er sicher war, aber eben nur als einen Menschen. Hitler stirbt einen unrühmlichen Tod und es wird nichts glorifiziert daran, er wird einfach erschossen. Zack. Keine Zeitraffer, keine heroischen Taten, er ist nur einer von vielen Menschen die im Kugelhagel sterben.

Die Basterds scheitern in ihrem Vorhaben fast, aber schlussendlich endet der Krieg durch eine Intrige und sie ziehen ihr boomendes Nazi-töten-Business bis zum Ende durch. Diese Kompromisslosigkeit, auch die von Tarantino, imponierte mir sehr, er wirft die Wirklichkeit über Bord und entwirft dieses Zerrbild, das sich immer noch sehr echt anfühlt und einem kalte Schauer beschert.

Quentin Tarantino kann uns durch diesen Film ein Schreckgespenst nehmen, zumindest kurzzeitig und auch nur, wenn wir uns darauf einlassen.