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Mittwoch, Dezember 22, 2010

Nachruf: Joachim Knie (1937-2010)

Mein Opa ist gestern Nacht gestorben. Er wurde 73 Jahre alt.

Er hatte ein riesiges Herz und es hat aufgehört zu schlagen. Das ist nicht nur sinnbildlich gemeint. Sein Herz war um ein vielfaches gewachsen, damit es seinen Kreislauf am Leben erhalten konnte, nach ungezählten Infarkten und Schlaganfällen. Er war seit Jahren bettlägerig und halbseitig gelähmt.

Vor zwei Wochen hatten wir ihn ins Krankenhaus einliefern lassen, weil er Fieber hatte, gebrochen hatte und weil er schon so entkräftet war – er hatte im letzten Jahr stark abgebaut.

Es sah alles wieder so gut aus, gestern hätte er heimkommen sollen, aber dann bekam er Lungenentzündung. Ein Lungenflügel war bereits wieder abgeheilt und wir waren schon wieder voller Hoffnung, aber dann ging es bergab. Bis zum letzten Moment gab er uns noch Handzeichen – Daumen nach Oben. Er fühlte sich schwach, aber er gab nicht auf.

Seit Sonntag war ich jeden Tag bei ihm gewesen und es hat sich für mich angefühlt wie eine Ewigkeit, Montag hatte ich den halben Tag Wache gehalten, noch mit ihm geredet.

Und am Dienstag sagte uns der Arzt, dass es nicht gut aussehe, aber dass sie alles versuchen würden. Mein Patenonkel, meine Oma, meine Eltern, mein Bruder und ich waren gestern bei ihm, den ganzen Tag und dann, als wir dachten, er wäre stabil und wir gingen, kaum waren wir aus dem Haus, hörte er auf zu atmen.

Ich habe nichts Herzergreifenderes gesehen und werde auch nichts Herzergreifenderes mehr sehen als meine Großmutter, die gestern am Totenbett meines Großvaters nicht nur ihren Mann, den Vater ihrer Kinder und Großvater ihrer Enkel verloren hat. Es tut so weh.
Er war die Liebe ihres Lebens. Sie waren mehr als 50 Jahre verheiratet, in Guten wie in Schlechten Zeiten haben sie immer zusammengehalten. Und von Beidem gab es genug.
Es gab Streit, wir sind eine laute, emotionale Familie.

Aber nun ist er weg und wir müssen damit leben.
Denn das Leben geht weiter.
Und das ist beschissen.
Wir können keinen Pausenknopf drücken um uns zu Sammeln, um Durchzuatmen.

Kann es jedesmal so dramatisch und schmerzhaft sein, wenn jemand stirbt?

Mein eigenes Verhalten grenzte gestern an Hysterie, zum Beispiel, als ich mich schon am Morgen von ihm verabschiedete, weil ich es ganz einfach wusste... ich wollte, dass er bei vollem Bewusstsein war, dass er noch mit mir reden konnte. Ich weine schon wieder...

"Mein Bub.", sagte er, als ich ihm gestanden hatte, wie sehr ich ihn liebe und wie dankbar ich ihm bin.
Ich musste mich im Bad einschließen und stumm schreien.

Niemand nimmt mich in den Arm, bin jetzt gerade alleine, meine Eltern sind zu meiner Oma, müssen sich jetzt um alles kümmern, was ansteht. Ich will es eigentlich gar nicht wissen.

Nase putzen.

Er war der beste Opa, den man sich wünschen kann. Er hat jeden Spaß mitgemacht, hat mit uns gespielt und wenn wir zusammen ferngesehen hatten, durften wir uns immer an ihn kuscheln. Er hat seine Kinder, seine Enkel immer sehr geliebt. Er war immer so stolz auf uns.
Er war ein so guter Mensch.

Natürlich hatte er auch Fehler, er konnte jähzornig sein, eifersüchtig und sehr dickköpfig. Aber das ist alles vergessen. Man muss sich an die guten Dinge erinnern. An Silvester vor zehn Jahren, den Jahrtausendwechsel, den wir zusammen begangen hatten. Das Grillen im Garten. Die kleinen Dinge.

Jetzt, nachdem meine Oma sich jahrelang für ihn aufgeopfert und ihn gepflegt hat, hat er sie allein gelassen und sie sieht keinen Sinn mehr im Leben. Sie kann nicht allein wohnen, heute Nacht war sie bei meinem Onkel, ich glaube ja nicht, dass sie irgendeine Dummheit machen würde…

Steven und ich haben, bevor wir zu Bett gegangen sind, noch auf unseren Opa angestoßen und Whiskey getrunken und uns lange unterhalten. Das fühlte sich einfach richtig an. Ich glaube, er hätte das gut gefunden.

Samstag, Februar 13, 2010

Michael Crichton über die Zukunft (und Vergangenheit)

Donnerstag, Januar 21, 2010

Beerdigung

Ich habe nicht weinen können/müssen und das bedrückte mich, auch nicht auf der Beerdigung selbst. Der Ärger über die Beerdigungszeremonie hat die ganze Zeit überwogen. Der spanische Pastor hat sich verhaspelt, war unverständlich und sein fispeliger Gesang war eine Qual.

Ich habe es nicht geschafft zu Trauern. Ich mochte meinen Großonkel und bedauere, ihn nicht mehr gesehen zu haben. Aber jetzt, als meine Mutter mir eben sagte, dass seine Schritte noch im Schnee sind, der jetzt gerade wegtaut… muss ich heulen.

Es ist dieses Bild, das mich so bewegt. Onkel Wolfgang ist tot und begraben und seine letzten Spuren im Schnee schmelzen dahin.

Er wurde im Grab seiner Eltern beigesetzt, dass das Familiengrab nun weiterbesteht finde ich gut, es ist einfach Richtig so.

Onkel Wolfgang war mit 16 kurz vor Kriegsende eingezogen worden, war dann mit seiner Mutter und seinen Brüdern auf der Flucht gewesen und hat sein ganzes Leben lang schwer gearbeitet. Er hatte Metallgewebe in die Bauchdecke eingezogen bekommen und was weiß ich nicht für Operationen hinter sich und er hatte auch die Entfernung eines Lungenkrebstumors gut überstanden und dann kommt eine Infektion daher und reißt diesen aktiven Achtzigjährigen, der bis zuletzt selbstständig war und noch allein Einkaufen fuhr, aus dem Leben.

Ich bereue, ihm nicht mehr Zeit gewidmet zu haben. Seine Frau bleibt allein zurück, sie sieht schlecht und ist auf Hilfe angewiesen. Im Nachhinein kann man es immer nur Bedauern, nicht mehr getan zu haben. Diesen Fehler machen wir nicht mehr.

Sonntag, Januar 17, 2010

Wolfgang Knie ist tot!

Heute morgen um 8 Uhr verstarb der ältere Bruder meines Großvaters. Er wurde 80 Jahre alt und wird mir nur mit Positivem in Erinnerung bleiben. Bis auf die Geschichte, dass der Teufel in seinem Heizofen wohnt. Ich war vier-fünf und er wollte verhindern, dass ich dem Ofen zu Nahe komme.

Noch sind mir die Umstände seines Todes nicht klar. Onkel Wolfgang starb im Krankenhaus, nach einem Eingriff an der Lunge. Er hat sicher 60 Jahre geraucht.

Meinem Patenonkel zu Folge, der ihn noch gestern besuchte, war er auf dem Weg der Besserung und wie es seine Art war, schäkerte er wohl bereits wieder mit den Krankenschwestern und redete von ihnen als “Puppen”. Ich habe ihn als entspannten, humorvollen Mann kennengelernt.

Er konnte stur sein und tat, was er wollte. Erst letztes Jahr mauerte er alleine ein neues Gartenhaus und betonierte den Hof. Er blieb bis zuletzt körperlich und geistig fit. Dieses Jahr wollte er ein weiteres bauen.

Unsere größte Angst besteht darin, den Tod von Onkel Wolfgang meinem Großvater mitzuteilen. Wir wissen nicht, wie und ob er es überhaupt verkraftet. Den Schmerz seinen Bruder zu verlieren werde ich hoffentlich niemals fühlen müssen.

Wolfgang Knie wird vermisst.

Dienstag, Dezember 22, 2009

Walking with Dinosaurs

Ich bin traurig, ich musste feststellen, dass ich kein kleiner Junge mehr bin, der über alle Maßen begeisterungsfähig ist, den riesige Roboterdinosaurier so ungehemmt faszinieren können.

Ich war am Freitag in Mannheim in dem großartig inszenierten und äußerst aufwändigen “Dinosaurier im Reich der Giganten”. Einer Liveshow die die Zuschauer durch Hunderte Millionen Jahre Zeitgeschichte unter der Herrschaft der Dinosaurier führt.

Mein Puls ging schneller, als die so lebensecht wirkenden Dinosaurier im Kampf aufeinander los gingen, aber ich war distanziert. Ich wollte nah dran sein, ich wollte sie berühren… aber ich saß in den oberen Reihen, weil ich hundert Euro sparen wollte. Es war den Besuch wert, aber das alles hätte es zehn Jahre früher geben müssen, als es mich noch vom Hocker gerissen hätte, als ich noch kein unterkühlter, emotionsloser Klotz war. Ich ärgere mich auch über mich selbst, dass ich so wenig empfand.

Schließlich war das ein Traum der da wahr wurde.

Diese Aufnahmen stammen vom Samstag.

Was mir besser gefallen würde, als eine Live-Show in einer Halle wäre ein Jurassic Park mit dieser Technik! Das würde Geld einbringen!

Freitag, Juni 26, 2009

Ich verfluche hiermit jeden, der sich schon Verschwörungstheorien ausmalt!

Michael Jackson ist tot!

Er war eine Kunstgestalt durch und durch, hat sich selbst zu einem entrückten Wesen gemacht…

und zu einem Krüppel.

Grafik von Spiegel Online geklaut.

Sein Album “Thriller” ist für mich eines der wichtigsten in der ganzen Musikgeschichte und “Beat it” ist der Track meines Lebens. Ich hatte ihm das geplante Comeback so sehr gewünscht und das er jetzt so sterben musste ist tragisch. Ohne Show

Mittwoch, November 05, 2008

Michael Crichton ist tot!

Kein anderer Autor hat mich so sehr geprägt, unterhalten und mir Elementares über das Schreiben, über das Leben und die Wissenschaft gelehrt.

Ich habe alle seine Bücher gelesen, auf Deutsch und Englisch. Ich verdanke diesem Mann sehr viel, mein gutes Englisch und meinen ersten Roman. Danke, Michael.

Sein Tod schockiert mich. Er war erst 66 und letzte Woche dachte ich noch: "Mann, es wird Zeit, dass er mal wieder was rausbringt."
Ich wusste nicht, dass er an Krebs erkrankt war. Das hatte er nicht publik gemacht.

Ein Smilie kann meine Trauer nicht ausdrücken, Tausend können es nicht

:(


Ich möchte jetzt nicht von seinen Arbeiten sprechen, von seinen Büchern, Filmen, Serien. Michael, ich werde dich vermissen, ich habe dich seit meinem elften Lebensjahr verehrt und werde jetzt nicht damit aufhören.



http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,588758,00.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Crichton