Unterbewusst gab es da etwas, dass mich wochenlang von der Arbeit an meinen Projekten abgehalten hat. Es war eine kleine Sinnkrise, ich wusste nicht mehr für wen und warum ich schreibe.
Ich wurde von Bekannten und Schulkameraden gefragt, warum ich schreibe, wenn ich denn nichts veröffentliche. Warum ich nichts an Verlagshäuser geschickt hätte. Sie meinten, dass sei doch sinnlos. Und ich konnte nur darauf antworten, dass meine Bücher bisher nicht gut genug waren, um verkauft zu werden. Für "Isla Hupia" traf dies sicher zu und schon bei diesem ersten Buch hatte ich zudem das Problem, dass ich aus rechtlichen Gründen keine Veröffentlichung anstreben konnte. Es handelt sich ja um eine Fortsetzung von Jurassic Park und ich habe mich großzügig bei Michael Crichton bedient. Ich besitze ja keine Rechte an Crichtons Geschichte und deren Charaktere.
In meinem zweiten Roman "MaryJanes Son" hatte ich dieses Problem nicht, er entstammt komplett meiner Feder, ich habe für ihn nirgends abgekupfert oder bereits existierende Figuren verwendet. MJS ist kein schlechtes Buch, wie ich finde, es hat so ziemlich alles, was ein guter Roman braucht. Es gibt starke Charaktere, die lebendig sind, die Handlung ist spannend und actionreich, es gibt Intrigen und Schießereien und worauf ich besonders stolz bin, eine einfühlsame Liebesbeziehung. Doch jeder Versuch es zu überarbeiten ist bisher gescheitert, ich hatte zunächst versucht MJS als Mehrteiler anzulegen, hatte eine mysteriöse Rahmenhandlung entwickelt und dafür das Buch künstlich aufgebläht, was ihm nicht gut bekam. Ich brach es ab und jetzt habe ich gar nichts, weder die alte Fassung ist korrigiert, noch die neue aufgeblähte, seelenlose Fassung.
Ich habe jetzt herausgefunden, was MJS fehlt. Ich muss es zusammenkürzen, ich muss all diese unnatürlichen Einschübe, die mehr von der zurückliegenden Geschichte der Hauptfigur Johan van Nistelrooy verraten, entfernen. Ich glaube, dass was MJS ausmacht, ist dieses Geheimnis um seine Herkunft und man darf nicht zuviel darüber wissen.
Ich weiß jetzt wieder, dass ich nur für mich schreibe und das ist das Wichtigste überhaupt, dass ich mir treu bleibe und meine Bücher nicht verschandele, nur um sie massentauglich zu machen. Sollte es jemals jemanden geben, der die Bücher liest, wird er genau das daran zu schätzen wissen, dass es MEINE Bücher sind, dass niemand anderes sie hätte so schreiben können wie ich es getan habe.
Darauf musste ich jetzt erst einmal wieder kommmen, diese Erkenntnis verdanke ich Andreas Eschbach. Mit den vielen Tipps zum Schreiben auf seiner Homepage, hat er mir immer wieder geholfen.
Mein dritter Roman "Kimali" hatte ein Problem, das ein wenig anders gelagert ist. Begonnen als Kurzgeschichte hat "Kimali" sich zu einem über 500-seitigem Roman entwickelt, zu einem James Bond-Roman und jetzt hatte ich wieder das altbekannte Problem.
Ich darf den Namen des großen Geheimagenten nicht verwenden!
ES war mir die ganze Zeit egal, aber nachdem das Buch so GUT geworden ist, habe ich wieder die Hoffnung etwas geschrieben zu haben, dass sich verkaufen ließe, das wirklich so gut ist, dass ich mich niemals dafür schämen könnte.
"Kimali" hat alles, was ein Bond-Roman braucht und das in Fülle, es gibt Action, Spannung, schöne Frauen und einige Überraschungen die auch mich verblüfften, als sie sich auftaten. Ich bin sehr stolz auf "Kimali".
Auf die Lösung für dieses Problem hat mich auch wieder Andreas Eschbach gebracht, wofür ich ihm sehr dankbar bin:
Ich brauche den Namen nicht!
Mein Held hat nur wenig mit Ian Flemings James Bond zu tun und das war Absicht, ich wollte den Mythos abschütteln und ihn zu den Ursprüngen zurückbringen, denn ich bin ein Fan der Fleming-Romane. Ich brauche den Namen für meinen Helden nicht, doch in Anlehung an die übliche Praxis, Agenten in Bond-Manier, die Initialen JB zu verpassen (Jack Bauer, Jason Bourne), wird meine Hauptfigur Jérôme Beaumont heißen.
Ein wagemutiger Schritt, da er viele Umbauarbeiten bedeutet, aber er ist notwendig um "Kimali" eigenständig und lebensfähig zu machen.
Ich darf mich nicht mehr davor scheuen... ich werde es tun. "Strg" & "H", ersetze "James" durch "Jérôme", ersetze "Bond" durch "Beaumont".
Puh, es ist erledigt, naja, nicht ganz, es müssen im Text alle Bezüge auf den MI6 und Beaumonts Vergangenheit als Bond vernichtet werden. Handarbeit und natürlich grammatikalische Anpassungen.
Jérôme Beaumont.
Der Name selbst kam mir einfach in den Sinn und da er die Initialen trägt, werde ich ihn nutzen. Beaumont ist der Autor des Romans, den ich gerade lese und Jérôme war einfach da, als ich dachte, dass Beaumont der Nachname meines Heldes sein könnte.
Die Entwicklung des Namens war also ein organischer Prozess und das macht ihn glaubwürdig, ich habe ihn aus keinem Telefonbuch und habe ihn nicht lange konstruiert und wenn ich jetzt so durch den Text scrolle und ihn lese, weiß ich nicht mehr, warum da vorher James Bond stand.
So wird "Kimali" zu einer Hommage, kein hoffnungsloser Abklatsch mehr.
So wird "Kimali" bereit für die Fortsetzung "Mitakuku", die als Bond-Roman sicher nicht so gut funktioniert hätte, wie sie es als "Raubtier-Roman" tun wird.
Ich wurde von Bekannten und Schulkameraden gefragt, warum ich schreibe, wenn ich denn nichts veröffentliche. Warum ich nichts an Verlagshäuser geschickt hätte. Sie meinten, dass sei doch sinnlos. Und ich konnte nur darauf antworten, dass meine Bücher bisher nicht gut genug waren, um verkauft zu werden. Für "Isla Hupia" traf dies sicher zu und schon bei diesem ersten Buch hatte ich zudem das Problem, dass ich aus rechtlichen Gründen keine Veröffentlichung anstreben konnte. Es handelt sich ja um eine Fortsetzung von Jurassic Park und ich habe mich großzügig bei Michael Crichton bedient. Ich besitze ja keine Rechte an Crichtons Geschichte und deren Charaktere.
In meinem zweiten Roman "MaryJanes Son" hatte ich dieses Problem nicht, er entstammt komplett meiner Feder, ich habe für ihn nirgends abgekupfert oder bereits existierende Figuren verwendet. MJS ist kein schlechtes Buch, wie ich finde, es hat so ziemlich alles, was ein guter Roman braucht. Es gibt starke Charaktere, die lebendig sind, die Handlung ist spannend und actionreich, es gibt Intrigen und Schießereien und worauf ich besonders stolz bin, eine einfühlsame Liebesbeziehung. Doch jeder Versuch es zu überarbeiten ist bisher gescheitert, ich hatte zunächst versucht MJS als Mehrteiler anzulegen, hatte eine mysteriöse Rahmenhandlung entwickelt und dafür das Buch künstlich aufgebläht, was ihm nicht gut bekam. Ich brach es ab und jetzt habe ich gar nichts, weder die alte Fassung ist korrigiert, noch die neue aufgeblähte, seelenlose Fassung.
Ich habe jetzt herausgefunden, was MJS fehlt. Ich muss es zusammenkürzen, ich muss all diese unnatürlichen Einschübe, die mehr von der zurückliegenden Geschichte der Hauptfigur Johan van Nistelrooy verraten, entfernen. Ich glaube, dass was MJS ausmacht, ist dieses Geheimnis um seine Herkunft und man darf nicht zuviel darüber wissen.
Ich weiß jetzt wieder, dass ich nur für mich schreibe und das ist das Wichtigste überhaupt, dass ich mir treu bleibe und meine Bücher nicht verschandele, nur um sie massentauglich zu machen. Sollte es jemals jemanden geben, der die Bücher liest, wird er genau das daran zu schätzen wissen, dass es MEINE Bücher sind, dass niemand anderes sie hätte so schreiben können wie ich es getan habe.
Darauf musste ich jetzt erst einmal wieder kommmen, diese Erkenntnis verdanke ich Andreas Eschbach. Mit den vielen Tipps zum Schreiben auf seiner Homepage, hat er mir immer wieder geholfen.
Mein dritter Roman "Kimali" hatte ein Problem, das ein wenig anders gelagert ist. Begonnen als Kurzgeschichte hat "Kimali" sich zu einem über 500-seitigem Roman entwickelt, zu einem James Bond-Roman und jetzt hatte ich wieder das altbekannte Problem.
Ich darf den Namen des großen Geheimagenten nicht verwenden!
ES war mir die ganze Zeit egal, aber nachdem das Buch so GUT geworden ist, habe ich wieder die Hoffnung etwas geschrieben zu haben, dass sich verkaufen ließe, das wirklich so gut ist, dass ich mich niemals dafür schämen könnte.
"Kimali" hat alles, was ein Bond-Roman braucht und das in Fülle, es gibt Action, Spannung, schöne Frauen und einige Überraschungen die auch mich verblüfften, als sie sich auftaten. Ich bin sehr stolz auf "Kimali".
Auf die Lösung für dieses Problem hat mich auch wieder Andreas Eschbach gebracht, wofür ich ihm sehr dankbar bin:
Ich brauche den Namen nicht!
Mein Held hat nur wenig mit Ian Flemings James Bond zu tun und das war Absicht, ich wollte den Mythos abschütteln und ihn zu den Ursprüngen zurückbringen, denn ich bin ein Fan der Fleming-Romane. Ich brauche den Namen für meinen Helden nicht, doch in Anlehung an die übliche Praxis, Agenten in Bond-Manier, die Initialen JB zu verpassen (Jack Bauer, Jason Bourne), wird meine Hauptfigur Jérôme Beaumont heißen.
Ein wagemutiger Schritt, da er viele Umbauarbeiten bedeutet, aber er ist notwendig um "Kimali" eigenständig und lebensfähig zu machen.
Ich darf mich nicht mehr davor scheuen... ich werde es tun. "Strg" & "H", ersetze "James" durch "Jérôme", ersetze "Bond" durch "Beaumont".
Puh, es ist erledigt, naja, nicht ganz, es müssen im Text alle Bezüge auf den MI6 und Beaumonts Vergangenheit als Bond vernichtet werden. Handarbeit und natürlich grammatikalische Anpassungen.
Jérôme Beaumont.
Der Name selbst kam mir einfach in den Sinn und da er die Initialen trägt, werde ich ihn nutzen. Beaumont ist der Autor des Romans, den ich gerade lese und Jérôme war einfach da, als ich dachte, dass Beaumont der Nachname meines Heldes sein könnte.
Die Entwicklung des Namens war also ein organischer Prozess und das macht ihn glaubwürdig, ich habe ihn aus keinem Telefonbuch und habe ihn nicht lange konstruiert und wenn ich jetzt so durch den Text scrolle und ihn lese, weiß ich nicht mehr, warum da vorher James Bond stand.
So wird "Kimali" zu einer Hommage, kein hoffnungsloser Abklatsch mehr.
So wird "Kimali" bereit für die Fortsetzung "Mitakuku", die als Bond-Roman sicher nicht so gut funktioniert hätte, wie sie es als "Raubtier-Roman" tun wird.
1 Kommentare:
Hast du Kimali schon komplett digitalisiert ?
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