Am 19. Juni bin ich 20 Jahre alt geworden und die Feier hierzu, habe ich zünftig begangen, alles stand unter dem Motto "Piraten", natürlich angeregt durch den unvorstellbaren Hype durch die "Pirates of the Carribean"-Filme. Ist mir gar nicht peinlich.
Wir hatten viel Spaß und erstaunlich viele meiner Gäste hatten sich verkleidet.
Um in die richtige Stimmung zu kommen habe ich mein Bücherregal nach Seemannsschinken durchsucht und fand Robert Louis Stevensons "Schatzinsel" und Herman Melvilles "Moby Dick", zwei Klassiker der angelsächsischen Literatur, zwei der größten Bücher überhaupt.
Ich hatte sie noch nicht gelesen und wollte das jetzt nachholen.
Robert Louis Stevenson - Die Schatzinsel
Ein wunderschöner Abenteuerroman und um Klassen besser als jeder Piratenfilm. Es geht rau zu unter den Seemännern und der kleine Jim Hawkins muss tatsächlich einen Meuterer töten um seine Haut zu retten, dennoch, die Sprache ist leicht verständlich und das Buch auch für kleine Seeräuber geeignet. Ich hatte das Buch in wenigen Tagen durch und war traurig, als es schon zu Ende war.
Herman Melville - Moby Dick
Melvilles Epos ist da schon ein ganz anderes Kaliber, dass ich jetzt schon seit drei Wochen dran lese soll etwas aussagen, über die Einzigartigkeit und den Anspruch dieses Buchs. Es ist so ziemlich das Eindrucksvollste, was ich jemals gelesen habe. Melville schafft es, die heute lange vergangene Zeit der romantischen Seefahrt wieder auferstehen zu lassen und erweckt den weißen Wal, der für den gläubigen Melville nur Leviathan darstellt, zum tobenden Leben. Nun, bald wird dem Leser klar, was da so romantisch wirkt, so abenteuerlich, frei und fremd für die Landratte der Moderne, ist alles andere als das. Es ist der raue Alltag auf der Besatzung eines Walfängers in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist brutal, wie sie die Wale jagen und schlachten und als vermeintlich zivilisierter Europäer fällt es mir schwer, diese Grausamkeit an den sanften Riesen einfach so abzutun, nun, es waren andere Zeiten damals und sind es auch heute noch.
Die Männer zogen aus, waren für drei oder mehr Jahre auf See und befuhren die großen Meere, wann immer ein Wal auftauchte, ließen sie die Boote zu Wasser und die Bootsmänner mit ihren Harpunieren, meist stattlichste Männer aller Herren Länder (überhaupt war das Volk auf so einem Walfänger exotisch durchmischt), setzten dem Säuger nach und verwundeten ihn, tauchte er wieder ab, warteten sie darauf, dass er wieder zum Atmen auftauchte und dann erledigten sie den Wal.
Melville klagt an, er hat Ehrfurcht vor den Tieren, er respektiert sie und sieht in ihnen uralte, mystische, gar heilige Wesen. Es kommt darauf an, wie man die Sache anpackt. Der heutige Walfang ist industriell, so wie früher ein Geschäft, doch er ist seelenlos geworden und das macht ihn WIRKLICH grausam.
Mir stellt sich die Frage:
Warum werden Wale noch immer gejagt?
Es erschließt sich mir nicht, überhaupt nicht.
Walfleisch schmeckt nicht und selbst in Japan, DEM Walfangland überhaupt, wird das Fleisch nicht freiwillig verzehrt. Ganz im Gegenteil, japanische Schüler werden genötigt das tranige Fett zu essen.
Moby Dick endet denkbar tragisch, nachdem die Besatzung der "Pequod" das weiße Monstrum drei Tage gejagt hat. Wollen wir hoffen, dass die sanften Meeressäuger von solch einem schrecklichen Ende verschont bleiben.
Zur musikalischen Untermalung habe ich "Rogues Gallery" gekauft, ein Doppelalbum authentischer Piratenmusik, produziert von Johnny Depp (der sogar selbst mitsingt) und Gore Verbinski.
Chanteys, Balladen und Moritaten, uneingeschränkt empfehlenswert.
Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schatzinsel
http://de.wikipedia.org/wiki/Moby_Dick
Wir hatten viel Spaß und erstaunlich viele meiner Gäste hatten sich verkleidet.
Um in die richtige Stimmung zu kommen habe ich mein Bücherregal nach Seemannsschinken durchsucht und fand Robert Louis Stevensons "Schatzinsel" und Herman Melvilles "Moby Dick", zwei Klassiker der angelsächsischen Literatur, zwei der größten Bücher überhaupt.
Ich hatte sie noch nicht gelesen und wollte das jetzt nachholen.
Robert Louis Stevenson - Die Schatzinsel
Ein wunderschöner Abenteuerroman und um Klassen besser als jeder Piratenfilm. Es geht rau zu unter den Seemännern und der kleine Jim Hawkins muss tatsächlich einen Meuterer töten um seine Haut zu retten, dennoch, die Sprache ist leicht verständlich und das Buch auch für kleine Seeräuber geeignet. Ich hatte das Buch in wenigen Tagen durch und war traurig, als es schon zu Ende war.
Herman Melville - Moby Dick
Melvilles Epos ist da schon ein ganz anderes Kaliber, dass ich jetzt schon seit drei Wochen dran lese soll etwas aussagen, über die Einzigartigkeit und den Anspruch dieses Buchs. Es ist so ziemlich das Eindrucksvollste, was ich jemals gelesen habe. Melville schafft es, die heute lange vergangene Zeit der romantischen Seefahrt wieder auferstehen zu lassen und erweckt den weißen Wal, der für den gläubigen Melville nur Leviathan darstellt, zum tobenden Leben. Nun, bald wird dem Leser klar, was da so romantisch wirkt, so abenteuerlich, frei und fremd für die Landratte der Moderne, ist alles andere als das. Es ist der raue Alltag auf der Besatzung eines Walfängers in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist brutal, wie sie die Wale jagen und schlachten und als vermeintlich zivilisierter Europäer fällt es mir schwer, diese Grausamkeit an den sanften Riesen einfach so abzutun, nun, es waren andere Zeiten damals und sind es auch heute noch.
Die Männer zogen aus, waren für drei oder mehr Jahre auf See und befuhren die großen Meere, wann immer ein Wal auftauchte, ließen sie die Boote zu Wasser und die Bootsmänner mit ihren Harpunieren, meist stattlichste Männer aller Herren Länder (überhaupt war das Volk auf so einem Walfänger exotisch durchmischt), setzten dem Säuger nach und verwundeten ihn, tauchte er wieder ab, warteten sie darauf, dass er wieder zum Atmen auftauchte und dann erledigten sie den Wal.
Melville klagt an, er hat Ehrfurcht vor den Tieren, er respektiert sie und sieht in ihnen uralte, mystische, gar heilige Wesen. Es kommt darauf an, wie man die Sache anpackt. Der heutige Walfang ist industriell, so wie früher ein Geschäft, doch er ist seelenlos geworden und das macht ihn WIRKLICH grausam.
Mir stellt sich die Frage:
Warum werden Wale noch immer gejagt?
Es erschließt sich mir nicht, überhaupt nicht.
Walfleisch schmeckt nicht und selbst in Japan, DEM Walfangland überhaupt, wird das Fleisch nicht freiwillig verzehrt. Ganz im Gegenteil, japanische Schüler werden genötigt das tranige Fett zu essen.
Moby Dick endet denkbar tragisch, nachdem die Besatzung der "Pequod" das weiße Monstrum drei Tage gejagt hat. Wollen wir hoffen, dass die sanften Meeressäuger von solch einem schrecklichen Ende verschont bleiben.
Zur musikalischen Untermalung habe ich "Rogues Gallery" gekauft, ein Doppelalbum authentischer Piratenmusik, produziert von Johnny Depp (der sogar selbst mitsingt) und Gore Verbinski.
Chanteys, Balladen und Moritaten, uneingeschränkt empfehlenswert.
Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schatzinsel
http://de.wikipedia.org/wiki/Moby_Dick
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