Dienstag, September 11, 2007

Das Leben zieht an mir vorbei... 6 Jahre
Heute vor 6 Jahren war auch 11. September, DER 11. September. Ich weiß noch genau, was ich an diesem Tag getan habe, ich kann mich noch an fast jede Einzelheit erinnern, ich weiß noch, wie geschockt ich war, als ich den zweiten Turm live einstürzen sah, wie sehr mir bald die ständige Berichterstattung auf den Zeiger gegangen war und ich mich dabei schlecht fühlte.
6 Jahre sind seitdem vergangen und diese Zeit ging so schnell vorbei, das Leben zieht an mir vorbei und ich beginne meine Sterblichkeit wahrzunehmen. Das klingt jetzt total bescheuert, von einem Zwanzigjährigen, aber so ist es.
In der Unterhaltung mit meinen Großeltern schwingt dies immer mit, wie schnell so ein Leben sich dem Ende neigt, wie schnell es vorbei ist, ehe es richtig angefangen hat. Unsere 70-80 Jahre auf Erden sind nicht genug, es ist niemals genug Zeit.

Was mich betrübt ist: Jeder Tag ist wie der vorherige und so verschwimmt die Zeit, was ja ein rein subjektives Empfinden ist.
Dabei wäre ich doch froh, würde sich niemals etwas ändern, würde sich NICHTS bis in alle Ewigkeit ändern, wäre jeder Tag so wie der gestrige.
6 Jahre! Soviele schlimme Dinge sind in diesen letzten Jahren passiert, ich empfinde Ohnmacht, wenn ich an die nahe Vergangenheit denke. Ob das plötzliche Sterben eines Onkels, die Krankheit meines Großvaters, die dramatische Verschlechterung seines Zustands oder den Verlust, den meine Großeltern durchmachen mussten, als sie Haus und Hof verlassen mussten, weil ihre Schuldner den Pflichten nicht nachkamen und weil der deutsche Rechtsstaat sie in die Knie zwang. Ohnmacht, weil ich weiß, wie wenig ich ausrichten kann, wie wenig Macht ich habe.

Verdammt, bin ich heute wieder in melancholischer Stimmung!


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kann deine Situation sehr gut verstehen. Die letzten 3 Jahre sind wie im Flug an mir vorbeigezogen. Wenn ich nur an die Schulzeit denke...

Die Verluste meiner Großeltern,
das scheitern vieler Beziehungen um mich herum... die Zeit, die ich sinnlos verschwendet habe. Es gibt zu viele Sachen, die ich erleben möchte. doch die Zeit ist zu knapp
und der Alltag zerfrisst alles.

Ich möchte mir garnicht ausmahlen, was in naher Zukunft vor mir liegt.
Morgen bin ich schon 30 und mitten im Leben. Und je älter man wird, desto mehr Träume sterben. Du wirst in deinem Leben noch so viele Menschen kennenlernen. Genau so wirst du geliebte Menschen verlieren.

Doch trotz des Alltags schätze ich die kleinen Dinge im Leben, die guten Gespräche. Ich seh das wie ein Film, der an mir vorbeizieht.
Naja, ich schau mir das noch 3 Jahre an, mache meine Weiterbildung fertig. Und vielleicht bin ich dann reif genug, geeignete Entscheidungen zu treffen. Kann ja sein, dass ich später zu meinen Wurzeln zurückkehre und nach Afrika ziehe. Wer weiss.

Ich muss dir aber sagen, Norman.
In dir sehe ich eine viel reifere Person, als die meisten die ich kenne. Schau dir doch mal die Leute in unserer Umgebung an. Leben vor sich hin, ohne sich Gedanken zu machen. Ich weiss auch nicht. Ich denke, du bist eine Person, mit der man immer über solche Dinge reden kann, genau wie mit David oder Andreas. Ich schätze es sehr, Menschen wie euch zu kennen.

Anonym hat gesagt…

Hallo an alle neugirigen,

dies ist mein Beitrag zu dem ganzen.
ich bin jetzt knapp 40 und hab erst jetzt gemerkt, dass ich durch meine ,,anständige Erziehung'' immer für andere gelebt habe, um ja ein vernünftigen Eindruck zu hinterlassen und mir nichts negatives nachsagen zu lassen.
Wenn ich jetzt betrachte, wie weit die anderen mit Ihrem Leben sind, die so ziemlich nichts in der Birne haben und immer mit der Masse schwimmen, dann tut das schon weh. Das schlimmste finde ich, dass ich jetzt erst mehr und mehr dahinter steige, was für Menschen mir immer vorgesetzt haben, das und das gehört sich nicht, aber selber das Leben in vollen Zügen von gerade dieser Seite ausgelebt haben. Wenn ich nochmal 20 wäre, wüsste ich nur zu genau, wo es lang gehen würde. Mein Bruder ist gerade mal 25 und es tut mir in der Seele weh, dass er nicht oder kaum Etwas von meiner Erfahrung annehmen möchte. Er ist einer von den vielen Jugendlichen, die in dieser Inhaltslosen zeit orientirungslos umher wandelt, ohne Start und Ziel erfassen zu können. Ich habe mir bereits angewöhnt, sämtlichen falschen Stolz abzulegen, auf ältere zuzugehen und von Ihren Erfahrungen zu profitieren. Es erspart viel Zeit, Kraft und Geld.
Und eines ist ganz sicher, dass kann ich an dieser Stelle nur an die ,,Grünschnäbel'' weitergeben, falls Ihr es annehmen möchtet; lebe dein Leben nicht nach Vorgaben, Vorstellung, Erwartungen.. anderer ( Eltern, Religion, anständiger Beruf, angesehener Nachbar..... die Liste ist unendlich ). Plane dein Leben früh genug, Informiere dich früh genug über deine Möglichkeiten ein lebendiges Leben mit einem außergewöhnlichen Beruf und Einkommen zu leben. Merke: wenn dir ein feuchter Handdruck viel Wert ist für all deine Hilfen die du anbieten wirst, dann vergiss meine Ratschläge.
Auf ein erfülltes effektives Leben voller Lust und ohne Reue.......