Sonntag, Dezember 14, 2008

Die erste Buchvorstellung die ich jetzt wieder in Angriff genommen habe, ist zu Dave Berrys "Jede Menge Ärger". Der Roman wurde von Barry Sonnenfeld verfilmt und sowohl der Film des Regisseurs von "Men in Black" als auch der Roman des Pulitzerpreisträgers Dave Berry sind ziemlich belanglos und sie nicht zu kennen ist wirklich zu verschmerzen.
Aber sie machen Spaß und das muss man Film und Buch zu Gute halten. Sie machen Spaß.

Will Dave Berry eigentlich mehr?
Ich glaube nicht.

Die Handlung ist seicht, alles ist so seicht und belanglos in diesem Buch! Aber es gibt gute Ideen, viele originelle Einfälle und manche sind richtig abgedreht. Mich hat wohl ein bisschen gestört, dass das Buch durch die Übersetzung ins Deutsche sehr zahm geworden ist. Jedes "Fuck!" wurde zu einem "Verdammt!" zu einem "Scheiße!". "Fucking Shit" -> "Verdammter Mist."
Das mag von linguistischer Seite ja korrekt sein, aber wtf was soll das?

Woran erinnert mich das?
An das Portemonnaie von Julius aus "Pulp Fiction". Rechts auf dem Bild.



Gegen Ende des Films werden diese beiden Knaben von einem abgefuckten Pärchen in einem Diner ausgeraubt und dabei erwähnt Julius die Beschriftung seiner Geldbörse, als er sie von Honeybunny zurückfordert. Auf Deutsch wird aus dem "Bad Motherfucker" ein "Böser schwarzer Mann".
Was sollen wir denn davon halten?

Worum gehts jetzt bei JEDE MENGE ÄRGER?
Es gibt jede Menge Ärger. Jede Menge Ärger für den erfolglosen Werbefachmann Eliot Arnold, Jede Menge Ärger für zwei Profikiller, die einen gewissen Arthur Herk ausschalten sollen., da der belastendes Material über seine Firma hat, die irgendwas mit Waffen zu tun hat... Überhaupt gibt es Ärger, Ärger, Ärger.

Eliot Arnolds Sohn Matt möchte Jenny Herk "killen". Im Gegensatz zu Henry und Leo, die deren Vater killen wollen, schießt er nur mit Wasser auf sein Opfer. Weder Matt noch Henry treffen ihr Ziel, sie kommen sich in die Quere und vermasseln sich die Tour. Die panische Mutter von Jenny ruft die Polizei, es kommt zu einer Geiselnahme. Stop, was hab ich vergessen? Ach ja...

Eine Atombombe gerät in die Hände absolut schwachsinniger, unmöglich unterbeleuchteter Tagediebe. So dumm, dass es ein Wunder ist, dass sie überhaupt so alt geworden sind, dass sie es schaffen sich die Schuhe zu binden und dass sie sich beim Suppeessen nicht die Augen ausstechen, weil sie vergessen wo ihr fucking Mund geblieben ist.

Die treffen jetzt auch noch bei den Herks ein und nehmen die Polizisten, Matt Arnold und die Herks als Geisel. Irgendwie liegen da ein paar Tage dazwischen und trotzdem sind wieder alle bei den Herks und versuchen sich wieder zu töten. Naja, wie auch immer.
Es gibt noch ein paar Figuren, deren Funkion mir gerade nicht mehr ganz klar ist. Die Haushälterin Maria, Puggy, ein Landstreicher, der scheinbar nur dazu da ist um die Atombombe zu tragen, "da er schon immer schwere Dinge heben konnte."
Eliot ist anfangs überfordert, schaukelt das Kind dann aber.
Es gibt ein Happy-End und alle sind glücklich, sogar die Toten, irgendwie...

Der Film zum Buch ist mit Tim Allen (Zweitbeste Darstellung seiner Karriere!!!), Rene Russo und ein paar weiteren bekannten Nasen gut besetzt und damit fast besser als der Roman, da er auch die Nebenhandlungen zusammenrafft und Überflüssiges gar nicht zeigt. Besonders möchte ich noch auf Jason Lee als Puggy hinweisen, den ich seit "Dreamcatcher" (hier hat er den "Biber" gespielt) richtig gerne sehe. In Deutschland dürfte er weniger als Profiskateboarder bekannt sein, dafür als Hauptdarsteller der bereits wieder abgesetzten RTL-Serie "My Name is Earl" (was bedeutet, dass sie einfach zu gut war).

Der Film ging damals in den Wirren des After-9-11-Bullshits unter, so wie "Collateral Damage" und diverse andere Actionfilme. Plötzlich war es nicht mehr vertretbar Flugzeuge entführen zu lassen und Leute in die Luft zu sprengen. Hollywood, pah!

Ich hasse Osama bin Laden!
Wegen dem 11. September 2001 konnte ich vor zwei Wochen nich in den Wiesbadener Taco Bell gehen. Er liegt auf Militärgelände und man benötigt einen Militärausweis der Amis.

"Jede Menge Ärger" - von 1999 - wird kein Kultbuch mehr werden, dafür ist es nicht außergewöhnlich und vielleicht auch nicht provokant genug. Aber es ist lesenswert und unterhaltsam, wenn man mal grade nix anderes zur Hand hat.

Note 3-