Montag, Juni 22, 2009

Indiana Jones 5 ist jetzt mehrfach bestätigt worden

Im Indiana Jones Forum, bei dem ich jetzt seit geraumer Zeit bin, werden aufkommenden Gerüchte sofort verifiziert und kommentiert. Vieles in den vergangenen Monaten hat gegen einen fünften Teil gesprochen und in Hinblick auf den Vierten waren viele der Meinung, man solle es dabei belassen.

Die Meinungen über den Vierten Teil “Kingdom of the Crystal Skull” sind sehr gespalten, viele finden ihn einfach nur Scheiße. So manch einer war so entsetzt über diesen Film, dass er Hasstiraden von sich gelassen hat, gegen die, die den neuen Film nicht so toll fanden wie die alten Filme. Gegen George Lucas. Ja, gegen George Lucas wurden viele Stimmen laut, er solle sich lieber zur Ruhe setzen und seine alten Franchises in Frieden lassen.

Eines der Mitglieder verließ wegen diesem Disput sogar unsere beschauliche Runde von Filmfans. Der Umgangston bei uns ist immer sehr höflich, viele kennen sich persönlich und sind gut miteinander befreundet. Die Indy-Fans sind elitärer als die Fans von Star Wars oder Star Trek, wir sind ein kleiner Zirkel und so etwas erschüttert unsere Gemeinschaft bis aufs Mark.

Viel häufiger aber, sind wir einer Meinung, so ziemlich alle sind sich einig, dass die neue Star Wars-Trilogie hundsmiserabel ist und der Weg, den Lucas da eingeschlagen hat, halten praktisch alle für falsch. Dabei vergessen vor allen Dingen Außenstehende, normale Kinobesucher meist, dass Lucas sich nicht wirklich verändert hat, seit damals. Er hat schon damals keine guten Drehbücher schreiben können, die Dialoge waren hanebüchen, so dass seine Stars oft mit ihm aneinander gerieten, weil ihrer Meinung nach niemand so sprach, selbst auf einem Waldmond mit pelzigen Ureinwohnern nicht. Lucas hat schon damals alles umgesetzt, was machbar war, hat neue Techniken entwickelt und sein Imperium um Spielfiguren und Brotdosen errichtet und darauf aufgebaut. Aus dem unabhängigen Filmemacher ist ein unabhängiger Filmemacher mit eigener Industrie geworden. Es geht nur noch darum Geld zu machen, wenn es jemals um etwas anderes ging.

Indiana Jones 4 war für die Fans, wie Spielberg und Lucas immer beteuerten. Sie hatten sich gut 20 Jahre Zeit gelassen, ehe sie wieder an Indy arbeiteten, Lucas hatte in den Neunzigern eine mäßige TV-Serie produziert, die die Jugendjahre von Henry Walton Jones Junior zeigten und er hatte in der Zwischenzeit immer wieder Drehbuchentwürfe für einen eventuellen 4. Teil in Auftrag gegeben und alle hatten eines gemeinsam: Außerirdische, atomare Explosionen und mutiertes Kriechviehzeug

Die erste Trilogie um Indiana Jones war eine Hommage an die Abenteuerfilme und – Serials der 30er Jahre, in der die harten Typen immer Schlapphut und Lederjacke trugen.

Sie machten aus diesem Trash Hochkultur.

Nun war Indy älter geworden, das Rad der Zeit hatte sich weitergedreht, wir waren in den 50er-Jahren angelangt und in den 50ern herrschte die Angst vor der Bombe, den Fliegenden Untertassen und den Kommunisten in Amerika vor.

Es war nur SELBSTVERSTÄNDLICH, dass diese Themen aufgegriffen wurden und ich halte es auch für Richtig. Das Überleben einer atomaren Explosion in einem Kühlschrank ist natürlich einen ganzen Schritt wahnwitziger und unwahrscheinlicher als das Abspringen mit einem Gummiboot aus einem abstürzenden Flugzeug. Inzwischen ist “Nuke the Fridge” zum geflügelten Wort geworden und kennzeichnet die Stelle, in einem Film, ab der alles weitere nicht mehr glaubwürdig erscheinen kann, da diese Grenze gerade überschritten wurde.

An den außerirdischen Kristallschädeln, den von-Dänikenschen-Lehrmeistern vom Himmel und den cheezy-animierten Riesenameisen stören sich inzwischen auch die wenigsten, weil sie als Teil des Kosmos der B-Movies erkannt werden, aus der Indy hervorging, das Problem, dass die meisten von uns nun sehen ist die Infantilität, die gezwungene Naivität, die dem Ton der alten Filme gegenläufig ist.

Es gab Spaß in der alten Indy-Trilogie, aber es waren niemals dumme Witze, die auf eine Zielgruppe unter 7 abzielte. Es gab hintersinnigen Humor, keine an Lianen schwingenden Affen und kitschige Hochzeitsszenen, die mit übertriebener, aufgesetzter Symbolik irgendetwas verdeutlichen sollen.

Wir hoffen auf einen düstereren fünften Teil, mit einem ernsteren Ton, der nicht versucht mit putzigen Erdmännchen, eine Brücke zu den kleinen Kindern zu schlagen. Diese sollten Indiana Jones nicht sehen, weil er so niedlich ist.

Es gibt noch so viele Geschichten zu erzählen, es gibt eine große Anzahl Romane, Comics und Spiele auf der einen Seite und wenn man jetzt, wo die Fridge genuked ist, sieht, welche Möglichkeiten sich bieten, dürfte es nicht lange dauern, bis ein Skript zusammengebastelt ist.

Was macht Indiana Jones so besonders und interessant?

Indiana Jones ist kein Übermensch. Er hat einen harten, linken Haken und weiß sich zu wehren, aber er ist auch ein gebildeter, intelligenter, humorvoller Mann. Er hat Mut, Charisma, erlebt haarsträubende Abenteuer. Man möchte einfach so sein wie er. Zumal seine Frauen leibhaftige Frauen sind, keine Püppchen und Gespielinnen, wie Bond sie zum Zeitvertreib um sich schart.