Mittwoch, Februar 17, 2010

Sperren statt Löschen!

Jetzt hat der Köhler doch tatsächlich das “Internetsperren”-Gesetz unterzeichnet, obwohl die Schwarz-Gelbe-Regierung davon zurückgetreten ist!

Dieser BERUFSPOLITIKER!

Was bedeutet das jetzt?

Als normaler Internetnutzer kann mich das eigentlich nicht stören, Spiegel und Wikipedia werden wohl kaum auf der Liste des BKA landen, in die wir keinen Einblick haben werden.

Aber als KiPo-Nutzer werde ich ab sofort auf einer Seite mit einem Stopp-Schild landen, wenn ich mir eine dem BKA bekannte KiPo-Seite aufrufe. Großartig.

Nur kann jeder JEDER JEDER JEDER, absolut JEDER diese Sperre mit einem Proxy in vielleicht 2 Minuten umgehen! Ich weiß wie es geht! Wir haben das in der Schule TÄGLICH gemacht, um auf YouTube zu gelangen.

Was geht noch einher mit diesem “Sperren, statt Löschen”?

Nun, es ist erwiesenermaßen so, dass die meiste KiPo auf deutschen Servern gehostet werden, nicht in Malaysia, nicht in Thailand oder auf den Bahamas. Auf deutschen Servern, die der deutschen Gesetzgebung unterliegen. Die Piratenpartei hat nachgewiesen, dass jede um Löschung gebetene Hostingfirma den fraglichen Content innerhalb von Stunden gelöscht hat. Weltweit.

ENDGÜLTIG GELÖSCHT HAT.

Das bedeutet weitaus weniger Aufwand, als die Anstrebung einer bundesweiten Firewall, wie wir sie aus China kennen, wo alles, was gegen das Regime zuwiderläuft gesperrt wird. Fotos von Aufständischen, … DIE WAHRHEIT!

Ich möchte nicht polemisieren, aber wir sind wieder nur wenige Schritte von einer totalitären Überwachungsgesellschaft entfernt, die uns alle im Griff haben will. Stasi 2.0.

Habt ihr eine Ahnung, was das bedeutet?

Wahrscheinlich nicht, genauso wenig wie Horst Köhler. Mann, würd ich dem meine Meinung geigen, wenn der jetzt hier wäre.

UPDATE: Eine meiner treuen Leserinnen (meine Oma), hat mich darauf hingewiesen, dass meine öffentliche Kritik an Horst Köhler über die Grenze geschlagen ist. Nach §193 des Strafgesetzbuch war meine freie Meinungsäußerung zwar gesetzlich legal, da sie erlaubt “ehrverletzende Worte” zu verwenden, aber ich habe mich damit unter ein gewisses Niveau begeben, das ich sonst halten möchte. Ich nehme die Beleidigungen, die ich im Eifer des Gefechts, in höchster Aufregung über diesen Gesetzesbeschluss, geschrieben habe, zurück. Sie war sehr aufgebracht und enttäuscht von mir. Das tut mir leid! Solche Worte habe ich von dir nicht gelernt, Oma. Aber sowas kommt in einigen meiner Lieblingsfilme, –bücher vor und auch in meinem eigenen Roman Kubilabala.