Mittwoch, Juni 09, 2010

Lebenszeichen

Naja, so schlimm ist es ja jetzt auch nicht, oder? Ihr habt mich sicher nicht vermisst. Aber in der Tat, in letzter Zeit hab ich wenig gebloggt. Ist ja nicht so, als wäre das nicht absehbar gewesen, ich hab euch ja auch schon vorgewarnt. Mein Zivi-Leben ist irgendwie genauso, wie ich es mir vorgestellt hätte, wenn ich mir etwas vorgestellt hätte, was ich nicht habe. (Eine ähnlich dämliche Satzkonstruktion, die dieser fast wortwörtlich gleicht findet ihr in meinem Roman Kubilabala, der – wenn ihr ihn noch nicht gelesen habt – unbedingt von euch gelesen werden sollte.)

Ich bin in der Museumspädagogik eingesetzt, gleich am ersten Tag durfte ich mit Kindern basteln, Häschen nähen, Osterzeugs halt. Die Leute haben mich da schnell integriert, es ging mir ganz gut, es war alles neu und aufregend.

Dann wurde ich krank.

So richtig, Husten, leichtes Fieber, schreckliche Halsschmerzen und sie gingen nicht weg, der Arzt verschrieb mir Penicillin und dann ging es erst richtig los, denn ich musste feststellen, dass ich das Antibiotikum nicht vertrug! Von allen Seiten wurde mein Körper aufgefressen, ich hab mich wochenlang hundeelend gefühlt und mich trotzdem (bis auf zwei Tage, an denen ich beim Arzt war) jeden Tag nach Mainz geschleppt. Alles war eine Tortur, Nase putzen, bücken (inzwischen saß mir der Schmerz in jedem Knochen), Toilettengang (durch das Penicillin hatte ich über eine Woche Durchfall).

Ich ging zur Arbeit, ich ging auf dem Zahnfleisch.

Ich war nicht ganz da und schleppte mich von Tag zu Tag, man sollte einfach nicht arbeiten, wenn man krank ist, das schadet dem Betriebsklima. Manche waren mit meiner Leistung nicht zufrieden… es ging mir wirklich dreckig und ich hätte die zwei-drei Wochen im Bett bleiben sollen.

Dann ging es wieder bergauf, ich ließ mir meine wilde Mähne schneiden, von einem Friseur, der so hieß wie ein iranisches Gebirge und dann ein paar Tage drauf rasierte ich mir den Bart ab.

Ich hab mich gehen lassen und wollte meiner Umwelt zeigen, wie ich mich fühle.

Hat funktioniert.

Heute hab ich meine Zivildienst-Brille bei Fielmann abgeholt, hat mich 28 Euro gekostet, die Hälfte trägt das Bundesamt für Zivildienst. Es ist eine schwarze Hornbrille, nicht erschrecken, sie sieht gewöhnungsbedürftig aus, aber ich wollte mal was anderes probieren und sie ist ja nur so etwas wie eine Zweitbrille, ist nur einfach entspiegelt, ich versteh nicht, wie Leute damit klar kommen können!

Störende Reflexionen, die ganze Zeit.

imageDann hab ich mir vorhin diesen Bildschirm bestellt: http://www.amazon.de/gp/product/B0036B9WN6/ref=ord_cart_shr?ie=UTF8&m=A3JWKAKR8XB7XF

LED-Beleuchtung, soll Strom sparen und einen extrem viel höheren Kontrast bieten, HD-fähig, 23 Zoll. Ich hab nach langem Überlegen zugeschlagen, als der Preis plötzlich um 20 Euro fiel.

Da will ich eine Review schreiben.

Schreiben. Ja, das Schreiben fällt mir auch in diesen Tagen schwer.

Mitakuku hat inzwischen 2 Kapitel und ich überlege, wie es weitergehen soll, ich bin experimentierfreudig und spiele mit der Idee quasi eine Zwischenkomposition, ein Intermezzo einzuflechten, das sich in die Handlung integriert, es würde auf einer Kurzgeschichte basieren, die ich vor 5 Jahren geschrieben habe.

Mehr verrate ich nicht. Vielleicht rudere ich ja zurück?!

Ich mach mich jetzt fertig fürs Bett, ich bin nämlich wieder fix und alle. Ich muss mehr schlafen, die 5 Stunden reichen einfach nicht mehr, (Nor)man wird alt.