Mittwoch, März 10, 2010

Y – The Last Man

image In den letzten Tagen habe ich mir “Y – The Last Man” von Brian K. Vaughan und Pia Guerra komplett reingezogen und kam deswegen nicht zum Arbeiten an Irgendetwas.

“Y” ist ein 60-teiliger Comic, eine Graphic Novel. Die Grenzen verschwimmen da.

Ich wurde auf den Comic – wie so häufig – über Gerüchte aufmerksam, die eine Verfilmung des Stoffs betrafen. Es wurde getuschelt Shia LaBeouf sollte die Hauptrolle des Yorick übernehmen, das ist inzwischen gestorben oder in Vergessenheit geraten.

Es ist ein apokalyptischer Comic, ich stehe ja auf die Thematik des Weltuntergangs und es müssen nicht immer Zombies dabei sein, bei “Go-Go-Girls of the Apocalypse” von Victor Gischler vermisste ich sie etwas, aber hier nicht. Bei “Y” ist der Ansatz ein ganz anderer, auch wenn dieser genauso das Ende der Menschheit bedeuten würde.

Wie der Titel schon vermuten lässt, handelt der Comic von einer Epidemie, die alle Männer auf einen Schlag vernichtet. Alle Jungen, alle Männer, überhaupt jedes männliche Säugetier und sogar die Bestände der Samenbanken.

Der Comic ist von klaren Linien und gerade soviel Realismus geprägt, dass man ihm alles abkauft, auch wenn mancher Twist etwas überzogen ist. Alle Seiten sind bunt, ich muss gestehen, dass ich bunte Comics den Scherenschnitt-Comics wie Sin City vorziehe.

Der Stil ist etwas schräg, scheint mir aber konventioneller als manch anderer Comic, der so auf dem (amerikanischen) Markt ist. Die Erzählung arbeitet mit Flashbacks und es wird der Hintergrund der Figuren erforscht. Es wird auf die Beziehungen eingegangen, der tatsächliche Grund für die verheerende Epidemie ist zweitrangig und wird nicht eindeutig gelüftet, was ich erfrischend finde.

Da sowieso niemals jemand meiner Empfehlung folgen wird, erzähle ich ein wenig von der Handlung:

Yorick Brown ist ein zweiundzwanzigjähriger Amerikaner und möchte seiner Freundin, die gerade im australischen Outback ist, einen telefonischen Antrag machen, als “die Plage” die Männer dahinrafft.

Dr. Mann, eine chinesisch-japanische Genetikerin bringt gerade ihren eigenen Klon zur Welt, der genauso stirbt, wie jeder Arzt und jeder Patient in diesem Krankenhaus.

355, eine namenlose Agentin eines amerikanischen Geheimbunds schützt nun fortan die Genetikerin und den letzten Mann auf Erden vor den Israelis, die die Macht die dieser Mann hat als erste erkannt haben, vor wahnsinnigen Feministinnen, die ihn ermorden wollen und anderen Bedrohungen, wie Drogenschmuggler und schlechte Tomantensuppe.

Ganz vergessen hatte ich Yoricks Affen. Ja, er hat einen Affen, er wollte ihn als Helferaffen ausbilden und dieses Kapuzineräffchen ist der Schlüssel zu so ziemlich Allem…

Das Lesen hat mich jetzt drei Tage gekostet und es war es wert. Ein großes Abenteuer und wirklich nur für Erwachsene geeignet. Es gibt viel Gewalt, viel Brainfuck, aber auch Humor, Shakespeare-Zitate und leider etwas zu wenig Sex für die Prämisse des letzten Mannes, dessen Ziel es ist, die Welt wieder zu bevölkern. ;-)

Eine ausführliche Review:

http://www.evolver.at/print/Y_Last_Man_Brian_Vaughan_Pia_Guerra