Freitag, April 16, 2010

“Die Wölfe” oder “Verdammter Scheißvulkan!”

Nachdem ich mir nach Arbeitsende im Naturhistorischen Museum ein Eis geholt hatte (Cookies, Vanille, Schokolade, Sahne, Schokosoße) fuhr ich nach Hause und traf am Bahnhof einen alten Klassenkameraden, der sich zum Dienst bei der Bundeswehr verpflichtet hat. Er ist Koch.

Nun, in Alzey angekommen, wollte ich zu meinen Großeltern laufen, als ich sah, dass das Kino, welches ich manchmal besuche, offen war. Ich bin mit den Vorführern und den Betreibern gut bekannt und sag da immer mal wieder Hallo. Gutgelaunt wie ich war, sprach ich den Kinobesitzer an, was für eine Vorstellung denn gerade geplant sei, schließlich stand da ein Trabbi und ein DDR-Feuerwehrwagen und Bänke und Tische wurden aufgestellt.

Er fragte mich, ob ich den Film-Mehrteiler “Die Wölfe” kenne. Ich sagte, ich hätte sie nicht gesehen, aber meiner Mutter hätten sie sehr gut gefallen. Es geht bei dem Film um eine Geschichte um vier Jungs und zwei Mädchen, die eine Jugendbande bilden und sich im zerbombten Berlin gegen Ende des Zweiten Weltkriegs durchkämpfen. In Folge 2 der Miniserie erfahren wir, was mit den inzwischen Mittzwanzigern geschieht, als Berlin durch eine Mauer getrennt wird. Ihr Schwur "Nichts wird uns trennen. Nicht einmal der Tod.” wird auch durch den “antifaschistischen Schutzwall” nicht gebrochen, so versuchen die West-Berliner ihre Freunde aus dem Osten zu befreien.

Der Wahnsinn dieser “sozialistischen Republik”, die ein Gefängnis für Millionen Menschen war, wird sehr deutlich und hat mich mehrmals zu Tränen gerührt. Meine Familie hat selbst eine bewegte deutsch-deutsche Geschichte.

Im letzten Teil schließlich treffen sich die zerstrittenen Freunde zum Mauerfall wieder, als ihre Kinder einander heiraten, ohne das sie wussten, wer die zukünftigen Schwiegereltern sind.

Der Film ist konstruiert, was aber nicht besonders stört, es sind viele Dokumentaraufnahmen eingebettet, aber er ist bewegend und seit letzten November Emmy-ausgezeichnet! Der Emmy ist der Oscar für Fernsehproduktionen und ich sah den “Emmy” heute aus wenigen Metern Entfernung als Produzent Heiner Gatzemeier (der Dritte von Links) den Film vorstellte.

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Es waren Zwei-Dreihundert Lions-Club-Gäste geladen, es gab Wein, Bruscetta, Chili con Carne und einen Sektempfang.

Was machte der Norman denn da?!

Torsten hatte mich eingeladen den Film mitzuschauen, für mich würde er noch einen Platz finden :D

Ich hab mich im Anzug unter die Leute gemischt und Flyer von “Kubilabala” versucht an den Mann oder die Frau zu bringen. Irgendwie hatte ich gehofft, ein hohes Tier vom ZDF würde auf mich zukommen und mit mir einen Drehbuchdeal machen. ;-)

Hey, so abwegig ist das gar nicht.

Eigentlich sollten die Filmschauspieler der drei Ensembles kommen und über einen roten Teppich marschieren, aber die riesige Staubwolke über Europa hat verhindert, dass sie auch nur einen Fuß in ein Flugzeug gesetzt haben! :D